Vortrag von Wolfgang Ullrich: Der Streit um die Autonomie der Kunst
Das in der Moderne im Westen vorherrschende Ideal autonomer Kunst steckt in der Krise oder ist sogar am Ende. Unterscheidungen zwischen Kunst und Kommerz lösen sich ebenso auf wie zwischen Kunst und Protest. Kollaborative Projekte setzen auf die Mitwirkung vieler, ja gefragt ist eine Kunst, die Kräfte möglichst vieler Disziplinen in sich bündelt, damit aber anderen und vor allem mehr Kriterien als früher zu genügen hat. Das aber ist nicht unumstritten, und einige fürchten um die Freiheit einer Kunst, die nicht mehr am Rand, sondern in der Mitte der Gesellschaft ihren Ort hat.
Wolfgang Ullrich, geb. 1967, lebt als Kunstwissenschaftler und freier Autor in Leipzig. Er publiziert zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Themen, zu digitalen Bildphänomenen sowie zu Konsumtheorie.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Selfies. Die Rückkehr des öffentlichen Lebens (2019); Feindbild werden. Ein Bericht (2020); Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie (2022). - Mehr unter www.ideenfreiheit.de.