Fides Becker


Statement

Die Malerei reflektiert das Selbstverständnis und den Alltag der Menschen von frühen Anfängen, belegt durch die Höhlenmalereien, durch die Geschichte bis in die Gegenwart. Die Kunstgeschichte begleitet diese Reflexionen bis heute systematisch. Heutige Malerei in Zeiten der digitalen Bilderflut beansprucht eine eigenständige Authentizität des Bildes und kommt nicht umhin, im medialen Diskurs Stellung zu beziehen.



Kern meiner Auseinandersetzungen ist in allen Werkserien die Identität als Wechselwirkung zwischen dem Eigenen und den Einflüssen von außen. Damit knüpfe ich an Ikonografien der westlichen Bildkultur an. Mit meiner künstlerischen Arbeit mache ich intrapsychische Vorgänge in der Reflexion sozio-kultureller Prozesse sichtbar und veranschauliche die unauflösbare Wechselwirkung. In der fragmentarischen Arbeitsweise der Gleichzeitigkeit stelle ich verschiedenen medialen Bilderwelten authentische Unikate gegenüber, wofür ich immer wieder neue malerische Strategien entwickle.



Aktuelle soziokulturelle Diskurse, an denen ich mich in meiner künstlerischen Arbeit beteilige, sind die Frage nach dem Sinn von Traditionen in der aktuellen multikulturellen Gesellschaft in „Die Sehnsucht nach anderswo" sowie das Rollenbild der Frau in unserer westlichen Kultur in meiner Serie „Perfect housekeeping“. Derzeit beschäftige ich mich mit gesellschaftlich konnotierten Gegenständen, Räumen und Landschaften und mit der Durchdringung von Zeit und Raum, wie die Werkgruppe „Mitter-nachtsblau“ und auch die aktuellen raumbezogenen Wandmalereien zum Ausdruck bringen – die letzte habe ich gerade im Arp Museum Bahnhof Rolandseck realisiert.