Textile, nonverbale Kommunikation

Beeindruckt und inspiriert von der traditionellen Vielfalt an text- und bildreicher afrikanischer Textilgestaltung, interessiert uns besonders deren kommunikativer Aspekt: die Übermittlung von Botschaften.

Die thematische Spanne der textilen Dekorkonzepte reicht von Würdigungs- und Memorialmotiven bis hin zu Event- und Ereignisankündigungen. Der persönlich angehäufte Besitz in Form von Textilien definiert in einzelnen Gebieten Afrikas bis heute nicht unwesentlich die Wertigkeit der Person nach ihrem Ableben. Die entwickelten Muster finden oft erst durch das Interpretationstalent der Händler zu ihren Namen, und somit zu der der Überlieferung dienlichen Charakteristik.

Übersetzt in unseren Kulturkreis reden wir beispielhaft nicht von einem T-shirt mit dem Gesicht Obamas und einem "yes-we-can" Aufdruck, sondern eher von dem gesamten Inhalt eines Parteiprogramms für eine Legislaturperiode, umgesetzt in ein Stoffmuster.
Die inhaltliche Aufladung des Materials kann über Druckmotive erfolgen, muss aber nicht.
Denkbar und erwünscht ist was "anspricht". Möglich sind strukturgebende Interventionen durch Einweben, Einstricken oder anderweitig 3-dimensional manipulierende Verfahren, sowie die Verknüpfung mit fortschrittlichen Techniken, die das Spektrum der Übermittlung von Information über den visuellen Reiz hinausreichend erweitern kann.

Ziel ist es sich der Verantwortung für entstehendes Design zu stellen, die Botschaft in Deckungsgleichheit mit dem eigenen Lebensgefühl zu bringen und in lesbarer Form als Kommunikationsmittel zu platzieren.
Dabei wird erwartet dass das entstandene Textil entweder in seiner Zweidimensionalität schon für sich als Produkt bestehen kann, wie es z.B. eine Fahne, ein Teppich, ein Schal, eine Tapete oder eine Tischdecke können, oder konkret in der 3. Dimension Anwendung findet.