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Prof. Wim Westerveld

Projekt

Sammlung Kunstbibliothek Berlin

Kunstbibliothek Revisited: die Sammlung der Kunstbibliothek Berlin
Barbara Junge, Wim Westerveld

Karten, Bücher, Ornamentstiche, (Bleisatz-)schriftsammlungen, Plakate aber auch Kostüme: im Archiv der Kunstbibliothek am Kulturforum werden viele historische Perlen sorgfältig aufbewahrt. Man kann eine Führung anfragen, man kann die Drucksachen und Unikate vor Ort für Studien- oder Forschungszwecke anschauen. Die Zugänglichkeit der Sammlung ist vielen nicht bekannt, ganz zu schweigen von dem, was dort zu sehen ist und was die Sammlung zu bieten hat: gestalterische Arbeiten aus früheren Zeiten, Produkte anderer Techniken, die vergangene Trends dokumentieren und die das Potenzial haben, uns zu neuen Haltungen zu inspirieren.

Die Sammlung
Für das heutige Grafikdesign spielt das letzte Jahrhundert eine große Rolle. 2010 zeigte die Ausstellung »Welt aus Schrift« im Kulturforum u.a. Beispiele aus der Sammlung der Kunstbibliothek. Sie gab einen Einblick in die angewandte Typografie und Gestaltung zwischen 1890 und 2010: mit Beispielen der englischen Buchkunst, des belgischen und französischen Art Nouveau, der Wiener Sezession oder der deutschen Jugendstil- und Werkbundbewegung wurden unterschiedliche Wege des Schriftplakates von streng sachlicher und konstruktiver bis zur bildhaften Verwendung von Schrift gezeigt. Höhepunkte waren die Drucke der italienischen Futuristen, der neuen Typografie, sowie der französischen, holländischen, russischen und osteuropäischen Avantgarde. Zwar kamen nicht alle Beispiele aus der Sammlung der Kunstbibliothek, man konnte aber einen guten Eindruck davon bekommen, was die Sammlung beherbergt und was normalerweise leider wenig zugänglich ist.

2016 erschien das Buch »Schrift, Bild, Zeichen – Berlin, Kunstbibliothek – Werbegrafik in Deutschland 1945–2015«, worin ebenfalls auf die umfangreichen Bestände der Kunstbibliothek zurückgegriffen wurde. Dieses Buch liefert einen Überblick über die Werbegrafik seit 1945 in West- und Ostdeutschland und stellt GestalterInnen vor, die die Geschichte des Grafikdesigns geprägt haben. Die Kunstbibliothek beherbergt aber auch wesentlich ältere Werke, die die Entstehung von Schriftgestaltung und Layout in der deutschen Kunstgeschichte seit dem Hochmittelalter nachvollziehbar machen.

Kurzum: Die Sammlung birgt viele gestalterische Schätze aus mehreren Jahrhunderten. Dieses wertvolle kulturelle Erbe steht uns zur Verfügung, hier in Berlin, am Kulturforum – um so erstaunlicher ist es, dass die Sammlung leider nur wenigen bekannt ist.

Aufgabe
Dr. Michael Lailach, der stellvertretende Direktor der KuBi, hat uns gebeten, Ideen und Konzepte zu entwickeln, die es ermöglichen, die Sammlung der Bibliothek zugänglicher und öffentlich bekannter machen.

Struktur
Bei der Darstellung können wir uns auf einzelne Sammlungen (zB Karten- und Ornamentstiche, Kostümbibliothek, Architektur, Grafikdesign, Buchgestaltung, Schriftsammlungen) oder die Gesamtheit konzentrieren. Unabdingbar ist es, dass wir uns zunächst mit der jetzigen Stuktur der Sammlung befassen, um anschließend zu versuchen, die große Vielfalt der Sammlung verständlicher, narrativer darzustellen. So wäre z.B. eine Gliederung nach Einzelkünstler und Stilrichtungen eine Herausforderung, denn im Moment ist die Sammlung nicht in der Weise strukturiert. Wir können Ideen und Konzepte entwickeln, aber die Umsetzung ist eine verantwortliche und umfangreiche Arbeit, die nicht ohne die Expertise von Designtheoretikern in einem Semester realisierbar ist.

Ziel
Das Ziel des Kurses ist es, als kleine Gruppe von ca. fünf Studierenden einen Vorschlag zur Aufarbeitung und Zugänglichkeit der Sammlung der Kunstbibliothek zu gestalten. Wir werden uns mit der Sammlung beschäftigen, Vorschläge für Ordnungssysteme entwickeln und dabei auszuloten, welche medialen Möglichkeiten – digital (App, Multitouch, Web, Ausstellungsguides) und analog – es gibt, den Reichtum der Sammlung angemessen darzustellen und in einer Weise zu vermitteln, daß jedermann unkompliziert daran teilhaben kann.

Begrenzte Teilnehmerzahl: Projekt für 5 Studierende
Treffen: Montag Nachmittag, ab 14:30h, voraussichtlich Raum C107

Wintersemester 2017/2018

Location : Komm, C1.02


Compulsory : Wahplficht

Number of participants : 0 (0)

Hours/week : 18