Lehrangebote

Prof. Barbara Junge , Tim Peix

BA/MA Produkt-Design , BA/MA Visuelle Kommunikation , MA Raumstrategien

Entwurfsprojekt im Hauptstudium

living archive transmediale

2017 feiert die transmediale 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass soll für die transmediale ein digitales Archiv gestaltet werden. Wie kann ein Archiv für ein experimentelles Festival für Medienkunst aussehen? Ein ›anderes‹, ein lebendiges und dialogisches Archiv, das eine aktive Entsprechung des Festivals im Virtuellen ist? Ein Archiv, das den Austausch in Echtzeit über Themen des Festivals ermöglicht? Und das vielleicht sogar Gedanken und Beiträge von Besuchern sichtbar machen kann?

Zusammen mit der transmediale analysieren wir Ablauf und Kommunikation des Festivals und seiner verschiedenen Initiativen. Wir denken darüber nach, welche Ansprüche eine solches »living Archive« erfüllen muss, das sowohl das aktuelle Festival begleitet, als auch frühere Festivals zugänglich macht. Als Ergebnis des Projektes werden die Konzepte als Prototyp umgesetzt.

Das Projekt ist zunächst für das WS 2015/16 ausgelegt, eine weitere Zusammenarbeit mit der transmediale ist geplant.

transmediale
Die transmediale ist ein Festival für Medienkunst und digitale Kultur, das einmal jährlich für eine Woche im Februar in Berlin stattfindet. Schwerpunkt ist das Spannungsfeld zwischen von Kunst, Kultur, Technologie und Gesellschaft. Die Aktivitäten der transmediale zielen darauf ab, ein kritisches Verständnis der gegenwärtigen, von Medientechnologien geprägten Kultur und Politik zu festigen.
Das Festival entstand 1988 als VideoFilmFest im Umfeld der Berlinale. Damit sollte eine Plattform für Produktionen elektronischer Medien geschaffen werden, die von reinen Filmfestivals wie der Berlinale ausgeschlossen waren. In den folgenden Jahren öffnete sich der Schwerpunkt von reiner Medienkunst hin zum Spannungsfeld von Kunst, digitaler Kultur, Technologie und Gesellschaft.
Im Rahmen des jährlichen Festivals bilden die Ausstellung, das Film- und Videoprogramm, Live-Performances, Symposien und verschiedene Publikationen die Schwerpunkte der transmediale. Parallel und in Kooperation findet – organisatorisch und inhaltlich unabhängig – der club transmediale statt, einem Festival, das sich mit elektronischer Musik und Klubkultur auseinandersetzt. 2008 wurde der Vilém Flusser Theory Award eingerichtet, der seit 2012 als Residency für künstlerische Forschung fortgeführt wird.
Im Laufe seiner 28-jährigen Geschichte hat sich das jährliche transmediale Festival zu einem der wichtigsten Events für Medienkunstexperten, Künstler, Aktivisten und Studenten aus aller Welt etabliert, das durch die Bundesregierung unterstützt wird. Aber auch wenn das Festival bestimmend ist, so gibt es mittlerweile eine ganze Reihe ganzjähriger Aktivitäten, die in der ›reSource‹ gebündelt werden. Ziel ist es, eine nachhaltige Struktur für Feedback, Forschung und Reflexion zu schaffen, deren Resultate in die Entwicklung der jährlichen Festivalthemen einfließen.

Archiv
Die Transmediale verfügt über Digitalisate und ein physisches Archiv. Archiviert werden Fotos, Videos, Webseiten, Publikationen und weitere Inhalte vergangener Festivals. Das Archiv war zwischen 2011 bis 2013 Teil des Projektes »Digitising Contemporary Art«, einem Projekt, das von der Europäischen Kommission gefördert wurde. Ziel war der Aufbau der Online-Datenbank Europeana (www.europeana.eu), die Zugang zum kulturellen Erbe Europas ermöglichen soll. Durch die Finanzierung der Europäischen Kommission wurden im Rahmen des DCA-Projektes qualitativ hochwertige digitale Reproduktionen geschaffen.

Besprechungen
Montag + bei Bedarf Mittwoch,
jeweils 10h – ca. 13h

Ablauf
13.10.15, 10h Kickoff

14.10.15, 10 – 13h
Besuch transmediale
Klosterstr. 68, 10179 Berlin

Mi, 14.10.15, 15h
Kuratorenführung mit Andreas Lange,
Direktor des Computerspielemuseum,
Schwerpunkt archivarische Aspekte

Mo, 26. + Di, 27.10.15, 10h
Auftaktsworkshop Constant VZW, Brüssel: Peter Westenberg und Nicolas Maleve – www.activearchives.org
Intro-Panel über Archivtheorie mit
Walter Ernst (Lehrstuhl Medientheorie HU Berlin)

23. /24.11. Zwischenpräsentationen
7. – 11.12.15 bei Bedarf Sauen
3. – 7. 2.16 transmediale 2016
09./ 10.02. Präsentationen

Treffen Transmediale
2.11. 10h Technische Einführung
16.11. 10h

Ziele WS 14/15
• Prototyp einer Vision des
living Archive
• Überprüfung der Konzepte auf der
transmediale 2016

Literatur
Knut Ebeling und Georges
Didi-Huberman: Das Archiv brennt,
Kadmos Kulturverlag Berlin

Knut Ebeling und Stephan Günzel:
Archivologie: Theorien des Archivs in Philosophie, Medien und Künsten:
Exterioritäten des Wissens in Philosophie, Medien und Künsten

Knut Ebeling:
Wilde Archäologien 1+2
Theorien der materiellen Kultur
von Kant bis Kittler

Wolfgang Ernst:
Das Rumoren der Archive:
Ordnung aus Unordnung

Bernhard Serexhe:
Digital Art Conservation
Konservierung digitaler Kunst: Theorie und Praxis. Das Projekt digital art conservation
→ zkm.de/publikation/digital-art-con
servation

Gäste

Constant vzw
aus Brüssel ist ein gemeinnütziger Verein und ein interdisziplinäres Büro für Kunst und Medien, das sich schon lange mit dem Feld Archivierung im Kulturbereich in Verbindung mit offenen digitalen Standards beschäftigt. Constant war zudem schon selbst auf der transmediale vertreten.
→ constantvzw.org → activearchives.org

Carsten Stabenow
ist Kommunikationsdesigner (Milchhof) und Initiator diverser Festivals, Formate und Initiativen im Rahmen neuer Medien, Kunst und Wissenschaft und Klangkunst. Er ist u.a. der Gründer des Medienkunstfestivals Garage und Initiator und künstlerischer Leiter des Festivals Tuned City.
Für die Transmediale und war Carsten sowohl kuratorisch als auch als Vortragender im Rahmen der Lectures tätig.
→ carstenstabenow.de → tunedcity.de

Brendan Howell
ist Medienkünstler (u.a. Weise7), Critical Ingeneer und Prof. der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Brendan hat oft auf der Transmediale ausgestellt und kann uns deshalb die Sicht der Ausstellenden vermitteln.
→ wintermute.org → weise7.org

Wolfgang Ernst
ist Kultur- und Medienwissenschaftler und Prof. für Medientheorien am Lehrstuhl für Medienwissenschaft der Humboldt-Universität. Er beschäftigt sich v.a. mit Medienarchäologie und ist Autor diverser Bücher zum Thema.
Knut Ebeling
ist Philosoph, ehemals am Seminar für Ästhetik der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete dort das Forschungsprojekt »Archi­ve der Vergangenheit. Wissenstransfers zwischen Archäologie, Philosophie und Künsten«. Einer der Schwerpunkte seiner Arbeit ist die Archivtheorie.


Wintersemester 2015/2016

2. Studienabschnitt

Wochentag(e) : Mo + Mi 10 – 14h

Turnus : wöchentlich

Zeit: 10.00 h – 14.00 h

Ort : Komm, C1.02


Teilnahme (Pflicht / Wahlpflicht / Wahl) : Wahlpflicht

Teilnehmerzahl : 0 (0)

Creditpoints : 18