Projekt
Sensing Data – How do we encode information in materials?
Was passiert, wenn wir Informationen nicht nur visuell lesen, sondern auch durch andere Sinne erleben können? In unserer digitalen Zeit sind Daten allgegenwärtig. Datenphysikalisierung ist dabei die physische Verkörperung von Daten, um abstrakte Informationen durch Eigenschaften wie Größe, Gewicht, Farbe, Textur, Bewegung und Form verständlich zu machen. Sie greift das wachsende Bewusstsein für Materialien als eigenständige Informationsträger auf und zeigt ihr Potenzial, Kommunikation und Inhalte zu erweitern.
Physische Artefakte haben dabei eine lange Geschichte als Informationsträger. Frühe Beispiele wie mesopotamische Tonmarker (5500 v. Chr.) oder Khipu (datenkodierte geknotete Schnüre der Inkas, 2600 v. Chr.) reichen Tausende von Jahren zurück. Heute nutzen Ausstellungen und öffentliche Räume wie das »Futurium« Dateninstallationen, um Informationen zu vermitteln. Internationale Forschungskonferenzen, Fachbücher und Design-Awards behandeln und würdigen zunehmend Arbeiten zur Datenphysikalisierung.
Im Gegensatz zur Datenvisualisierung, die hauptsächlich visuelle Kanäle zur Datenrepräsentation nutzt, ermöglicht Datenphysikalisierung multisensorische Erlebnisse. Gleichzeitig hat Datenphysikalisierung das Potential Inklusivität zu fördern. Die Wahl des Materials – mit Blick auf physikalische Eigenschaften, Ursprung, Lebenszyklus und subjektive Assoziationen – beeinflusst zusätzlich die Bedeutung und Interpretation eines Objektes. Für Designer*innen stellen diese zusätzlichen Informationsebenen jedoch die Herausforderung dar, diese Dimensionen konzeptionell zu erfassen und effektiv zu codieren.
Der Kurs wird durch Exkursionen, ein Symposium mit Gastredner*innen und praxisnahe Workshops bereichert. Ihr werdet bei der Entwicklung eurer Designkonzepte, Forschungsmethoden und schriftlichen Dokumentationen begleitet und unterstützt. Es sind keine Vorkenntnisse in Daten oder Datenvisualisierung erforderlich.