Prof. Stefan Koppelkamm


Statement

Gute Designer beschränken sich nicht darauf, nur das zu gestalten, was andere sich ausgedacht haben: Sie besitzen vielmehr die Fähigkeit, selbst relevante Themen zu entdecken, schlüssige Konzepte zu entwickeln und ungewöhnliche »Produkte« zu erfinden.



Ihr Interesse endet nicht bei der Gestaltung zweidimensionaler Medien, sondern erstreckt sich ebenso auf die Gestaltung räumlicher Szenarien und Ausstellungen, auf bewegte Bilder oder interaktive Medien – und auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Medien bei komplexen Gestaltungsaufgaben.



Das Alles setzt ein Verständnis für Raum und Maßstäblichkeit, für zeitliche Abläufe und Dramaturgien sowie für Orientierung im realen wie im virtuellen Raum voraus. Ich versuche deshalb, den Blick auf Arbeitsfelder zu lenken, die über das klassische Grafik-Design hinausgehen und zugleich auf Themen, die jenseits von Corporate Design und Produktwerbung liegen.



Meine Lehre hat sich parallel zu meiner eigenen Praxis entwickelt. Sie reicht von der Gestaltung räumlicher Szenarien und Ausstellungen bis hin zur Fotografie und zum bewegten Bild.



Viele meiner eigenen und viele der von mir betreuten Projekte innerhalb und außerhalb der Hochschule beziehen sich auf unseren städtischen Lebensraum. Immer wieder geht es dabei um die Frage, wie wir als Gestalter und Künstler Aufmerksamkeit auf gesellschaftliche Themen, insbesondere auf Probleme der Stadtentwicklung lenken können. Das Verständnis größerer Zusammenhänge ist dabei ebenso wichtig wie das Interesse an kleinsten gestalterischen Details.



Die Entwicklung einer eigenständigen gestalterischen oder künstlerischen Position setzt nicht nur die kritische Reflexion des eigenen Tuns, sondern auch die Fähigkeit zum Perspektivwechsel voraus: In interdisziplinären Projekten lernen die Studierenden andere Herangehensweisen kennen, und im Rahmen internationaler Kooperationen andere kulturelle Positionen.