Lehrangebote

Prof. Dr. Hildegard Frübis , Prof. Dr. Gabriele Werner

Theorie und Geschichte

Seminar

Interventionen II

Interventionen II

Freitags, 9:30h bis 13.00h, 14tägig Mart Stam Raum
Beginn 18.10.19
Termine: 18.10. / 1.11. / am 15.11. ist Hochschultag und damit unterrichtsfrei / 29.11. / 13.12 / 10.1. / 24.1. / 7.2.

Es gibt zwei Möglichkeiten europäische (Kunst)Geschichte zu erzählen. Die eine ist eine partielle Geschichte europäischer Entdeckung und Eroberung. Zu dieser gehört die Erzählung vom „Neuen“ und von „Neuheiten“ als kreativer Impuls für die Kunst und für die Warenwelt, und sie ist ebenso ein intrinsischer Bestandteil der Rhetorik der Moderne (seit 1492) wie der Begriff der Tradition. „Der Kanon“ ist in dieser Geschichte zugleich Ausgrenzungs- und Versicherungsstrategie. Die andere Geschichte betrachtet Europa als Teil einer globalen Erzählung, innerhalb einer Formation der kolonialen Matrix der Macht. Europäische, universalistische Vergewisserungen des Seins und des Wissens werden umgeschrieben. Die Dekolonisierung des Wissens verwirft den „Kanon“.

Und so ist es nicht nur ein Effekt der #Metoo-Debatten, sondern auch dieser sich verändernden Sehgewohnheiten und der Debatten darüber, was Kunst heute vermag, welche Positionen Kunst zu aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen einnehmen kann, dass „der Kanon“ zur Disposition steht. Während es für das Theater möglich ist, kanonische Stoffe der bürgerlichen Tradition über- oder umzuschreiben, Texte zu ergänzen, durch ein Bühnenbild oder durch eine Inszenierung zu konterkarieren, kann ein Gemälde nicht einfach übermalt oder auseinander geschnitten werden. Künstlerische Interventionen müssen andere Mittel des Kommentars, des Ein- oder Widerspruchs finden.

Wie sich auf dieser Basis Künstler*innen (Kurator*innen, Theoretiker*innen) in ganz unterschiedlichen Formen und Vorgehensweisen – in der Bildenden Kunst und fürs Theater – historischen Themen, Gemälden und Stücken annähern, ist Thema des Seminars:

18.10.: Einführung
1.11.: Ausstellungsbesuch: Connecting Afro Futures . Hair – Design (Kunstgewerbemuseum am Kulturforum)
29.11. Ausstellungsbesuch: Spektral Weiß (Haus der Kulturen der Welt)
13.12.: Ausstellungsbesuch: Der zweite Blick: Spielarten der Liebe. LGBTQI Narrative, Ausstellung Bode Museum
10.1.: Necati Oziri, Die Verlobung in St. Domingo – Ein Widerspruch, Maxim Gorki Theater (mit Theaterbesuch); Ulrike Syha, Nora, Hedda und ihre Schwestern (Textbuch)

Weitere Themen:

Wie der Krieg auf den Teppich kam – Geknüpftes Gedächtnis.Krieg in afghanischen Teppichen, Sammlung Till Passow, The Bumiller Collection, Berlin-Kreuzberg

B.A.R.O.C.K., Ausstellung im Schloss Caputh mit Arbeiten von Margret Eicher, Luzia Simons, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes

„My East ist your West“, Rashid Rana (geb. 1980, Pakistan) und Shilpa Gupta (geb. 1976 ,Indien), Sonderausstellung im Palazzo Benzon, Venedig Biennale 2017

Kossi Aguessy (geb. 1977), tongolesischer Industriedesigner und Künstler (https://www.kossiaguessy.biz)

Kara Walker (geb. 1969), us-amerikanische Künstlerin (http://www.karawalkerstudio.com9


Bosch &: Hieronymus Bosch und das Wiener Weltgericht bearbeite von u.a. von Abolhassan Banisadr. Ausstellungszyklus in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, 2019

incarNation. African Art As Philosophy, Ausstellung BOZAR Brüssel, 2019

Wintersemester 2019/2020

2. Studienabschnitt

Wochentag(e) : Freitags

Turnus : 14tägig

Ort : Mart Stam Raum, G1.01


Teilnahme (Pflicht / Wahlpflicht / Wahl) : Wahlpflicht

Voraussetzung : abgeschlossener 1. Studienabschnitt

Anmeldung : In der ersten Sitzung oder über Moodle-Code: Int5r

Prüfungsform : mdl. Referat und schriftliche Hausarbeit

Teilnehmerzahl : 0 (0)

Wochenstunden : 2

Gesamtstunden : 32

Bachelor/Master - Modul : Theorien visueller Kulturen / Kunstgeschichte / Theorie

Creditpoints : 2