be able OST-X Designvermittlung
Ein interdisziplinäres Projekt mit textilen HandarbeiterInnen aus fremden Kulturkreisen und StudentInnen der Kunsthochschule.
Das Projekt findet im Rahmen von be able in der Kunsthochschule statt. Bei be able arbeiten junge Designer mit in der Regel designfernen sozialen Randgruppen zusammen, die handwerklich produzieren können. Dabei geht es darum die Teilnehmer dazu zu befähigen, ihre eigenen Ideen als Produktentwürfe zu entwickeln und als marktfähige Produkte umzusetzen.
Da Reflektion in partizipativen Prozessen eine große Rolle spielt, bietet sich die Möglichkeit, sich Projektbegleitend theoretisch mit dem Thema und der eigenen Herangehensweise auseinanderzusetzen. Herr Scheiffele unterstützt das Vorhaben innerhalb des Projektes an einer Publikation zu arbeiten, deren Umfang und Ausrichtung individuell bestimmt werden kann. Wir würden uns freuen mit denjenigen, die noch eine theoretische Arbeit abzugeben haben ein Konzept zu erarbeiten und im Laufe des Projektes wie auch im Nachgang an einer gemeinsamen Publikation über das Projekt und dessen Wirkungen zu arbeiten.
Projekthintergrund:
Die interkulturelle Manufaktur für kreative Handarbeit ist ein Projekt der BOX 66 in Friedrichshain. Die BOX 66 unterhält neben einem Beratungsangebot für MigrantInnen eine kleine Textilwerkstatt, die sie gerne vergrößern und weiterentwickeln möchte. Die Handwerkerinnen verfügen über traditionelle Techniken und sind Meisterinnen im Stricken, Häkeln, Nähen, etc.. Die Leiterin der BOX 66, Karin Hopfmann, ist auf be able und die Kunsthochschule zugekommen, um eine längerfristige Kooperation zu beginnen. Gemeinsam mit den handwerklich tätigen MigrantInnen sollen attraktive Produkte entwickelt werden, die in der interkulturellen Manufaktur hergestellt werden können. Für das Projekt wurde eine internationale Gruppe von TeilnehmerInnen, die besondere Textiltechniken beherrschen, aus dem Umfeld der BOX 66 in einem Bewerbungsverfahren ausgewählt.
be able hat im November in der BOX 66 einen Design-Workshop durchgeführt in dem es darum ging die BOX und ihr Umfeld kennen zu lernen und deren Potenziale besser einschätzen zu können.
In dem Folgeprojekt mit Studenten der KHB im SS 2013 möchten wir eine intensivere Zusammenarbeit zwischen jungen Designern und den Handwerkerinnen der BOX 66 ermöglichen. Eine kleine Gruppe von Studenten soll sich mit dem Thema der Designvermittlung auseinandersetzen und partizipativ mit den Handwerkerinnen Entwürfe entwickeln die von diesen später hergestellt und mit der Hilfe von be able in Kooperation vermarktet werden könnten. Die BOX 66 hat bereits Fördergelder bewilligt bekommen, die sowohl die Umsetzung des Bildungsprojekts wie auch die Anfänge der Weiterentwicklung der Box in ihrer Gründung eines selbstbestimmten Sozialunternehmens unterstützen sollen.
Die von Frau Hopfmann formulierten langfristigen Ziele für die Interkulturelle Manufaktur sind:
1. die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen und eines kollektiven
Arbeitsraumes für Migrantinnen, die keinen Zugang zum 1. Arbeitsmarkt haben bzw. dort
nur eine fremdbestimmte, prekäre Beschäftigung finden
2. die Bewahrung traditioneller Handarbeitstechniken als Ausdruck kultureller Identität
und kulturellen Reichtums einer Migrationsgesellschaft
3. die Entwicklung hybrider Formen und Produkte kreativer Handarbeit
4. die Förderung kreativer Handarbeit als
a) Möglichkeit von Wertschöpfung
b) Ausdruck von Kreativität und Individualität in der postindustriellen
Konsumgesellschaft
c) Schaffung von Alternativen zur Massenproduktion
Weitere Informationen zu be able findet ihr auf www.be-able.info