Lehrangebote

Prof. Dr. Gabriele Werner

Theorie und Geschichte

Seminar

Glamour

Theorie_Praxis Kombikurs: Simone Wolter/Gabriele Werner

Anmeldung unter:
https://kh-berlin.incom.org/workspace/2922

Die letzten eineinhalb Minuten von Conchita Wursts Siegersong beim ESC 2014 – mehr Glamour geht nicht. Oder vielleicht doch? Barbra Streisands Gang in das Ziegfeld Theater und ihr unnachahmlicher Seitenblick in den Spiegel zu Beginn des Films „Fanny Girl“ (1968). Glamour, das sind die schillernden Partykleider des „Platin Lables“ auf dem Kottbusser Damm ebenso, wie die meterlangen weißen Chinchilla-Mäntel des Las Vegas-Looks von Liberace. Aber es war der Glam von Marc Bolan, Ziggy Stardust – und Prince, der von den 1970er Jahren an seine gegenkulturellen Effekte entfaltete. Glamour geht allerdings auch in schwarz-weiß, geht auch als Attitude. Hat Glamour also etwas mit dem großen Auftritt, mit Showbiz, gar mit Reichtum (oder dessen Vortäuschung) zu tun? Denn da ist noch Donald Trump, im März 1990 gemeinsam mit Brandi Brandt Coverboy des „Playboy“ und Repräsentant einer ästhetisierten und sexualisierten, urbanen und wohlhabenden Junggesellenschaft – und die Frage stellt sich, wann Glamour und Allure vulgär werden.
Glamrock

Die Theorie spielt wieder einmal die Spielverderberin, mit Susan Sontags „Notes On Camp“ (1964), bell hooks (Black Looks. Race and Representation, 1992) und Judith Butlers (Bodies That Matter. On the Discursive Limits of ‚Sex‘, 1993) Kritiken an Jenny Livingstons Dok-Film „Paris is Burning“ (1990), mit Hans Jürgen Krysmanskis „0,1%: Das Imperium der Miliardäre“ (2015) sowie mit Francis Seeck und Brigitte Theißl „Solidarisch gegen Klassismus“ (2021) und Jiré Emine Gözen „Trumps Mimikry“ (2021).

Im Praxisteil des Kurses geht es um die Auseinandersetzung und Realisation einer Kostümidee, welche sich spontan zur Thematik Kostüm und Glamour ergeben hat. Glitzernde Materialien, hochwertige Stoffe, üppiger Stoffverbrauch...
Ein Kleidungsstück, welches im second-hand-Angebot erstanden und dann -dem individuellen Entwurf und Schwerpunkt folgend- bearbeitet wird, dient als Ausgangspunkt des kreativen und handwerklichen Schaffensprozesses.
Handwerklich-technische Kenntnisse können somit individuell erlernt oder vertieft werden. Arbeitsschwerpunkte werden festgelegt. Die Arbeitsabläufe sind strukturiert und werden in den „Kostümlabor-Zeiten“ begleitet. Jedes Projekt wird mit bis zu 30€ Materialgeld unterstützt.

Wie verhalten sich die eingangs „glamourösen Kostümideen“ und die Erkenntnisse der Textarbeit im Verlauf des Kurses miteinander?
Das Ergebnis des Kurses sind jeweils 2-3 aussagekräftige Fotos, welche die Kostüme abbilden und deren Inszenierung eine Bezugnahme zu einem aus der Seminarlektüre entwickelten theoretischen Standpunkt widerspiegelt. Die Fotos entstehen während gemeinsamer Gruppengespräche im Fotostudio der Hochschule.

Bereits zum Kursstart sollte ein Einblick in die angegebene Literatur stattgefunden haben. (Die Texte werden bis zum 31.3. im Incom-workspace eingepflegt)


Sommersemester 2024

1. Studienabschnitt

Ort : n.n.


Teilnahme (Pflicht / Wahlpflicht / Wahl) : Wahlpflicht

Teilnehmerzahl : 0 (0)

Wochenstunden : 2

Gesamtstunden : 28

Creditpoints : 2