Die deutsche Documenta15-Debatte

21. 4. Einführung, 13.00h Mart Stam Raum
28.4. Führung jüdisches Museum 14.45h
5.-7.5. Erster Block: Antijudaismus / Antisemitismus / Anti-Zionismus (5.5. 13.00h Mart Stam Raum, 6.5. 10.00h Aula, 7.5. 10.00h Mart Stam Raum)
26.5. Der Kaufmann von Venedig (13.00h Hörsaal)
9.-11.6. Zweiter Block: Documenta15 – die Vorwürfe, die Bilder, die Gutachten, die Presse (9.6. 13.00h Hörsaal, 10.6.+11.6. jeweils 10.00h Mart Stam Raum)


Der Zweck des Seminars ist, sich dem Verstehen der deutschen Documenta15-Debatte anzunähern.
Aus diesem Grund wird es in einem ersten Block um die visuelle Geschichte des deutschen (religiösen) Anti-Judaismus, um den deutschen Anti-Semitismus mit seinen Bildzeichen und um den Anti-Zionismus - der nun aber vielstimmiger verstanden wird -, gehen. Begleitet wird dieser Block mit einer Führung im Jüdischen Museum zur jüdischen Emanzipation und Aufklärung und zum modernen, rassistischen Antisemitismus. Außerdem werden wir gemeinsam den Probenmitschnitt vom „Der Kaufmann von Venedig“ aus dem Münchner Volkstheater ansehen und nicht nur über die Verletzung durch Hassreden sprechen, sondern auch darüber, wie die Merkmale des rassistischen Antisemitismus sich in einer rassistisch motivierten Islamfeindlichkeit wiederfinden.

In dem zweiten Block werden wir uns konkret die Bilder der Künstler*innen der Documenta15 ansehen, die laut Gutachten als antisemitisch identifiziert wurden und uns genauer mit den Begründungen in diesen Gutachten und den Argumenten in der deutschen Presse beschäftigen. Weil dieses Argument häufig mitgeführt wurde, dass „der“ Postkolonialismus antisemitisch sei, werden wir uns mit den historischen und theoretischen Kontexten eingehender befassen, in denen postkoloniale Theoretiker (Aimé Césaire, Edward Said und Achille Mbembe) vom jüdischen „Siedlerkolonialismus“ in Bezug auf jene Region geschrieben haben, die spätestens als britisches Mandatsgebiet „Palästina“ genannt wurde.
Es sollte Zeit bleiben, um zum Schluss noch darüber zu sprechen, mit welchem Programm Ruangrupa die Documenta15 ausrichten wollten.