Critical Discourse / Grundlagen wissenschaftliches Arbeiten
1. Sitzung: Mo, 17. April 2023, letzte Sitzung: Mo, 17. Juli 2023
immer montags im Hörsaal, 12.00–13.30 Uhr
Anmeldung ab Mo, 3. April 2023 im Incom-Workspace:
https://kh-berlin.incom.org/workspace/2326
Spezial-Termine:
- Gemeinsamer Ausstellungsbesuch in den KW Berlin (Ausstellung Martin Wong), Auguststraße 69, 10117 Berlin, am Donnerstag, 4. Mai um 19 Uhr (freier Eintritt!), dafür entfällt das Seminar am 8. Mai!
- Besuch der Redaktion der Zeitschrift "Texte zur Kunst"/Gespräch mit der Redaktion der Zeitschrift am Mo, 26.06.2023, Strausberger Platz 19, 10243 Berlin
Gesetzliche Feiertage (Seminar entfällt):
- Montag, 1. Mai 2023: Feiertag/Holiday
- Montag, 29. Mail 2023: Feiertag/Holiday
Maximale Teilnehmer*innen-Zahl: 25 Studierende
The seminar is open for English-speaking students.
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ZUM SEMINAR
Die Herkunft und der biografische Hintergrund genauso wie bedeutende Lebenserfahrungen, Bezüge zu Vorbildern, Arbeiten und Produkten anderer Personen („Netzwerke“) prägen oftmals die Darstellung unseres Selbst, wenn wir uns in einen Diskurs einmischen oder einen solchen eröffnen.
Wie stelle ich mich selbst dar? Wer und was ist in diesem Kontext wichtig? Was kommt von mir selbst – und wie kann genau dies Bedeutung erlangen, durchaus auch im Sinne von „Werbung“ für mich selbst.
Im Zusammenhang mit solchen relevanten Fragestellungen zur Selbst-Darstellung und Selbst-Positionierung geht es neben der Analyse der eigenen Perspektive auch darum, genauer hinzuschauen, auf wen und auf welche/wessen Erzeugnisse man sich bezieht. Wer ist die Person, deren Text ich lese, aus deren Text ich zitierte? Wer ist der*die Künstler*in, dessen*deren Arbeiten mich ansprechen? Wer ist der*die Designer*in, dessen*deren Jacke ich trage?
Und wie thematisieren und beschreiben diese in ihren Arbeiten ihre Haltung und vielleicht auch Aspekte ihres eigenen Lebens, ihrer Herkunft oder ihres Umfeldes?
Zu recherchieren gilt es auch, aus welcher Zeit, aus welchem Kontext Thesen und Artefakte stammen, auf die ich mich berufe:
Habe ich sie im Original vor Augen gehabt oder in einer Übersetzung/Zitation/Nachahmung/Transformation durch eine/n andere/n Urheber*in?
Im Fokus des Seminars steht in diesem Semester das Nachdenken und Schreiben über Kunst und Kunstausstellungen („Ausstellungskritik“) am Beispiel der Ausstellung "Malicious Mischief" von Martin Wong (1946–1999, USA) im KW Institut for Contemporary Art („KW“) in Berlin.
„Martin Wong wurde mit seinen sozial, sexuell und politisch aufgeladenen Szenerien aus den USA der 1970er- bis 1990er-Jahre bekannt. Er verwob Erzählungen über queere Existenz, marginalisierte Communitys und Gentrifizierung auf poetische Weise miteinander und gilt als wichtige gegenkulturelle Stimme zum reaktionären Diskurs des Kunstestablishments jener Zeit. Der Künstler war stark von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst und verband in seiner Praxis die visuellen Sprachen chinesischer Ikonografie, urbaner Poesie und des Graffiti sowie künstlerische Gefängnis-Referenzen und Fingeralphabet miteinander.“
(Quelle: Website KW Berlin)
Ergänzend zur Betrachtung der Kunstwerke und ihrer Präsentation sowie der inhaltlichen Diskussion mit dem Ziel des Verfassenes eigener Texte (Ausstellungsbesprechung, Anknüpfung an die Ausstellung mit eigenen Fragenstellungen/Interessen!) werden im Seminar auch Hinweise zu Recherchemöglichkeiten und den Formalitäten beim Verfassen und Publizieren ordentlicher, gut lesbarer Texte vermittelt (Stichworte: Optimierung der Online-Suche, ausgewählte Publikationen und Websites zu den Fachgebieten, übersichtliches Layout, richtiges Zitieren und Formulieren von Fußnoten und Bibliografie ...). Hierzu werden auch Handouts zum Download angeboten.
Geplant ist außerdem das gemeinsame Verfassen eines Textes zur Martin-Wong-Ausstellung, der bei gutem Gelingen in der Kunstzeitschrift von hundert veröffentlicht werden kann und der Besuch der Redaktion der Zeitschrift "Texte zur Kunst"/Gespräch mit der Redaktion am 26. Juni 2023.