Judith Glaser , Prof. Thomas Ness
entity:City
Seit über 8000 Jahren leben Menschen in Städten. Im Verlauf dieser Jahrtausende sind Städte zu dem wohl Komplexesten herangewachsen, ›was der Mensch je entworfen hat‹ (Rogers, 1995). Die zunehmende Digitalisierung betrifft nun auch die Städte und im Bereich der HCI-Forschung werden mittlerweile intelligente, nachhaltige und vernetzte städtische Umgebungen entworfen und untersucht. Im Mittelpunkt einer sogenannten “Smart City” stehen Netzwerken von mobilen Geräten, Sensoren, Aktoren und intelligenten Algorithmen, die Stadtdaten in Echtzeit sammeln und analysieren (Freeman et al., 2019). Rein technologisch fokussierte Ansätze scheitern aber zumeist, da dabei die spezifischen Bedürfnisse der Stadt und ihrer Bewohner*innen vernachlässigt werden.
In dem Design für eine Smart City sollten sinnvolle Schnittpunkte zwischen Menschen, Orten, Geschichten, Zwecken und Technologien geschaffen werden, damit an diesen Schnittpunkten eine neue Kultur des Neoanalogen entstehen kann. Das Projekt entity:city soll diese Schnittstellen offenlegen, explorieren und gestalten. Dabei soll insbesondere die Identität Berlins und die Wahrnehmung ihrer Bewohner*innen und Besucher*innen berücksichtigt werden.
In interdisziplinären Teams aus Studierenden der Informatik (FU) und des Produkt-Designs (weißensee) und in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster Matter of Activity and dem CityLab Berlin sollen Konzepte an der Schnittstelle aus Digitalem und Physischem entstehen. Durch die Anreicherung von Objekten mit digitalen Inhalten werden neoanaloge Produkte erarbeitet, die neue Formen der Interaktion von Mensch, Material und Code ausloten. Im Laufe des Semester werden die Teams in ihrer Projektarbeit Konzeptions-, Gestaltungs- und prototypische Umsetzungsphasen gemeinsam durchlaufen. Bedingt durch die Kurs-Thematik wird es notwendig sein, möglichst früh im Projektverlauf erste praktische Erfahrungen im Umgang mit Sensoren, Netzwerktechnologien, Datenverarbeitung und Physical Computing zu sammeln. Die Grundlagen hierfür werden im Kursverlauf vermittelt.
Dieses Kursangebot ist eine Kooperation der Arbeitsgruppe Human-Centered Computing (FU-Berlin) und des Fachbereiches Produkt-Design. Der Kurs wird im Rahmen des Exzellenzcluster Matters of Activity durchgeführt und unterstützt von CityLAB Berlin.
weitere Lehrende:
- Prof. Claudia Müller-Birn
- Judith Glaser
- Yolanda Leask (Konzepttext betreuung)