Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan
Einheit von "Design und Technik"
Machen uns die Amerikaner wieder etwas vor?
Wo ist die Unterscheidung zu treffen, wenn wir in einem englischsprachigen Meeting über „Designer“ sprechen?
„Design und Technik“ stellt zumindest verbal schon eine tiefe, untrennbare Einheit in der Welt dar. Sicher, vieles läuft dann und insbesondere durch die Beziehungsaufgabe No. 1 – die Kommunikation. Gestalter sollten von Konstrukteuren und Konstrukteure von Gestaltern lernen. Die Werkzeuge beider „Gattungen“ des technischen Entwurfs nähern sich dazu seit einem Jahrzehnt im rasanten Maße immer mehr an. Konstrukteure werden zumindest intuitiv befähigt, Stilelemente und Formalien ohne Berücksichtigung von Gestaltungsrichtlinien anzuwenden. Weiterhin gehen künstlerische Produktgestalter im Entwicklungsprozess mit ähnlichen Methodiken aber auf einem gegensätzlichen Weg zum Ziel. Ihr technisches Verständnis von Produkt-Einzelfunktionen sowie deren Umsetzung in Form und Material basiert auf dem generalistischen Wissen aus dem Vergangenen, dem Erfahrenen. Das Neue kann jedoch oftmals nicht in detaillierter Weise erschlossen werden.
Aus beiden Richtungen, auf beiden Wegen, ist der jeweilige Einsatz der Kompetenzträger befruchtend, um schneller zu qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Produkten zu gelangen. Ziel der nächsten Etappen in der Gestaltung von Entwicklungsprozessen wird es daher sein, Kommunikationsverfahren und –werkzeuge zu schaffen, die interdisziplinäre Teams nachhaltig unterstützen, ihre Aufgaben schnell und kundennah zu erfüllen. Die Einheit von „Design und Technik“ wird uns befähigen, effizient und transparent innovative Technologien aufzugreifen und damit die Produktentwicklung immer auf dem Stand der Zeit und Technik auszuführen.