Sommersemester 2011, MA Kunsttherapie
KunstAußen seiterKunst
Symposium
Die Faszination für künstlerische Werke von Außenseitern, seit 1972 oft „Outsider Art“ genannt, durchzieht das gesamte 20. Jahrhundert und hält bis heute an. In der Nachfolge von Hans Prinzhorn und Jean Dubuffet positionierten viele Fürsprecher sie gegen eine Charakterisierung als angeblich weniger authentische professionelle Ausstellungskunst.
Die spezifischen visuellen Strategien und Äußerungen von Menschen, die nicht formal im Kontext einer Kunsthochschule zum Künstler gebildet wurden, finden jedoch nur schwer Eingang in den aktuellen Kunstkanon. Unkonventionelle Arbeiten von Autodidakten, psychisch Kranken, Einzelgängern werden nicht selten ins ästhetische Ghetto verbannt und als grundverschieden von der „hohen“ oder „kulturellen“ Kunst klassifiziert. So werden kreative Leistungen ausgegrenzt, die oftmals von einem neuen und originellen Blickwinkel auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge geprägt sind und provozierende Fragen über Kunst aufwerfen.
Dennoch gibt es eine ganz Anzahl an Künstlern, Kuratoren und Sammlern, die sich mit den Werken der so genannten Außenseiter beschäftigen und von ihnen begeistert sind. Künstler nutzen sie als Inspiration für die eigene Arbeit. In der letzten Zeit veranstalten traditionelle Museen und Galerien Ausstellungen mit Außenseiterkunst, die in den Feuilletons fulminant besprochen werden.
In einem Symposium am 14. und 15. Oktober 2011 werden Künstler, Kunsthistoriker, Kuratoren und Sammler Positionen zur Außenseiterkunst diskutieren und der Frage nachgehen, welche Bedeutung sie für die Kunst und den Kunstbetrieb heute hat.
Die Veranstaltung richtet sich an Künstler, Kunsthistoriker, Sammler, Kuratoren, Kunsttherapeuten, Interessierte.