Sommersemester 2018, BA/MA Produkt-Design

Skope | Robin Müller

Unsere Wahrnehmung der Welt wird durch die Nutzung des Internets massiv geprägt: Personalisierungsalgorithmen passen Suchergebnisse

und News Feeds den individuellen Nutzergewohnheiten

an. Für jeden Nutzer werden primär Informationen gefiltert, die sich mit dessen bisherigem Nutzerverhalten, alias dessen Interesse decken. Informationen, die damit wenig Überschneidungspotential haben, bleiben der Wahrnehmung verborgen. Das wird problematisch,

wenn die permanente Interessenbestätigung, die Google, Facebook oder YouTube produzieren, uns verlernen lässt, mit Irritation umzugehen. Je hinfälliger die Erprobung unserer Urteilskraft, desto anfälliger werden wir für Manipulation.

 

Wie würde sich unser Weltbild verändern, wenn wieder

mehr Zufälligkeit unseren Aufmerksamkeitsraum

bestimmte beziehungsweise wenn Informationen außerhalb der eigenen Filterblase unsere Interessen, Meinungen und Haltungen in Frage stellten. Da die Big Player des Internets (Amazon, Apple, Facebook, Google) Services anbieten, die letztlich Leistungen von börsennotierten Konzernen sind, ist das permanente Bestätigen des Nutzerinteresses wesentlich für deren jeweiliges Geschäftsmodell. Allein in der „echten“ Welt greifen Personalisierungsalgorithmen weniger bis nicht. Nun wird Wahrnehmung durch Interesse motiviert und ist daher per se schon eingeschränkt. Gezielt aber ließe sich Aufmerksamkeit aus der Filterblase heraus steuern, so dass im Effekt mehr Entscheidungsoptionen entstehen.

 

Skope ist ein ortsbasierter Service, der die Neugier der Nutzer schürt: Skope liefert dem Nutzer Informationen über dessen Umgebung – sowohl an neuen Orten als auch in der eigenen Stadt. Dank künstlicher Intelligenz registriert Skope das Verhalten des Nutzers und erlernt die Auslöser für dessen Aufmerksamkeit. So gibt Skope einerseits Informationen

aus, die das Interesse des Nutzers vertiefen und bietet andererseits auch Informationen an, die Interesse für neue Themen wecken. Skope reizt den Nutzer mit der Chance auf Entdeckungen: Anstelle der Filterblase konfrontiert Skope seine Nutzer mit personalisierten Neuigkeiten und kontroverser Information. Da der Nutzer wählen kann und entscheiden muss, bleibt seine Wahrnehmung geschärft und er selbst für seine Umwelt empfänglich.

Betreuung Nils Krüger
ProjektkategorieSemesterprojekt Projekt-Fächer BA/MA Produkt-Design
Skope map
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