Sommersemester 2016, BA/MA Textil- und Material-Design Textil_Startseite
FadenraumraumFaden
Ein Monofilament,
Dünner als ein Haar,
Durchschneidet den Raum
Fast unsichtbar.
Inder Menge
Ein Gedränge
Von Fäden
Fast opak.
In FadenraumraumFaden wurde ein bestehender Raum neu definiert, indem Fäden strahlenförmig von einem Punkt am Boden zu vielen Punkten an der Decke gespannt wurden. Dieser Vorgang wurde wiederholt, bis die Anzahl der Punkte an Boden und Decke identisch war und der Raum durch eine Wand von Fäden geteilt war.
Inspiriert ist die Arbeit von der Konstruktion eines technischen Textils: dem Fadenlagennähgewirk.
Hierbei werden Fäden auf einer Ebene ausgerichtet und von einem separaten Faden maschinell vermascht. Einzig durch die Maschenbildung werden die Fäden, die die Fläche bilden, zusammengehalten.
In FadenraumraumFaden wurde in drei Werkstücken das Prinzip des Fadenlagennähgewirks angewendet und unterschiedlich weit ausgeführt. Im größten Werkstück (6,0m x 3,4m) sind die Fäden multiaxial in der Fläche ausgerichtet und werden nur durch die Spannung gehalten. Im weiß-schwarz-transparenten Werkstück (2,3m x 2,3m) wurden die Strahlenpunkte in einem weiteren Schritt vernäht und mit Silikon fixiert, die Fäden in der Fläche aber nicht behandelt. Im schwarzen Werkstück (2,3m x 2,3m) wurden die Strahlenpunkte vernäht, die Fläche horizontal vermascht und und anschließend vollflächig mit Silikon in ihrer Form fixiert.
Durch die unterschiedlich weit durchgeführte Ausführung der Fadenlagennähgewirksherstellung hat jedes Werkstück einen anderen optischen und haitischen Charakter bekommen. Je nachdem, wie sehr die Fäden unter Spannung stehen, ergeben sie ein klares, geometrisches Muster oder haben einen weichen, organischen Fall. Je nah Anzahl, Dicke, Transparenz und Farbe der Fäden sind in den Werkstücken durchbrochene oder fast geschlossene Flächen entstanden.
