Sommersemester 2014, BA/MA Produkt-Design
clair-obscur
Glas ist eine unterkühlte Schmelze, eine erstarrte Flüssigkeit. Eine seiner offensichtlichsten und faszinierendsten Eigenschaften ist, dass Licht es durchdringt und man hindurchsehen kann. Die Transparenz und die optischen Eigenschaften des Glases sollten im Projekt gestalterisch herausgestellt und ergänzt werden um eine opake Komponente aus einem anderen Material. Clair-obscur bezeichnet die Hell-Dunkel-Malerei der Spätrenaissance und des Barock. Im Projekt wurde das Begriffspaar weiter interpretiert: Hell trifft auf Dunkel, Klarheit auf Undurchdringlichkeit, Offenes auf Verborgenes.
Die Studierenden haben sich intensiv mit Glas auseinandergesetzt und verschiedene Materialqualitäten, Formgebungsmethoden und Anwendungen untersucht. Der Schwerpunkt lag dabei auf mundgeblasenem Hüttenglas. In einem Kurzworkshop in der Glashütte Baruth im Mai 2014 wurden Versuche mit frei geformtem Glas gemacht, um erste Ideen zu veranschaulichen und weiterzuentwickeln. Im Juni fuhr die Gruppe zur Realisierung ihrer Entwürfe für eine Woche in die Glashütte Boda in Schweden. Dort wurde wieder frei geformt und improvisiert, aber auch in vorbereitete Formen eingeblasen und mit selbstgebauten Werkzeugen gearbeitet. In den letzten Wochen des Semesters wurden Ergänzungen aus anderen Materialien erarbeitet. Neben den fertigen Entwürfen, den physischen Ergebnissen des Projekts, ging aus ihm ein großer Vorrat an Erkenntnissen und Erfahrungen in der Arbeit mit dem Werkstoff Glas hervor.
Gaststudenten:
Arnon Robicsek
Guy Glick
Gäste:
Glasmacher Peter Kuchinke
Walter Scheiffele
Büro Famos
Milena Kling
Sebastian Herkner
Rinaldo August