Wintersemester 2011/12,
Haptic Words
In Deutschland leben derzeit 155.000 blinde und 500.000 sehbehinderte Menschen. Ohne intakten Sehsinn ist ihre Möglichkeit, die Welt um sich herum zu erfassen, stark eingeschränkt. In einer primär visuell geprägten Welt
bedeutet der Verlust eines Sinnes, der wesentlich zur
Orientierung und Information über Ort, Zeit und Raum beiträgt, ein großes Handicap. Zwar werden die restlichen verbleibenden Sinne, der Tast-, Gehör-, Geruchs- und Geschmacksinn, verstärkt gefordert und hoch sensibilisiert, allerdings bedarf es viel Phantasie und Intuition sowie verschiedener Hilfsmittel und Orientierungstechniken, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Das Ziel von Haptic Words ist, blinden Kindern ein
Fördermittel an die Hand zu geben, das sie dabei
unterstützt, spielerisch die Punktschrift zu erlernen.
Durch das Material als Medium für Schrift soll gleichzeitig ihr Sinn für Materialität geschärft und ihr Lernprozess intensiviert werden. So wird ihre Wahrnehmung angeregt und ihr Interesse geweckt, neues Material zu entdecken und in den Bezug zu Wörtern zu stellen.
Zudem werden sie dazu ermutigt, stärker ihren Tastsinn zu entwickeln, und ihre Scheu vor taktilen Erfahrungen zu überwinden, aus Angst davor, möglicherweise in etwas Gefährliches oder Unangenehmes zu greifen. Das Spiel dient dazu, ihnen Freude an der Kommunikation durch das geschriebene Wort zu vermitteln und darüber hinaus auch ihre taktile Wahrnehmung zu verfeinern.
Alle Rechte vorbehalten
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