Wintersemester 2022/2023, BA/MA Produkt-Design
CRAFT – Common Ground
DE
Was verbindet uns? Wie können wir Gemeinschaft erzeugen und ein Gefühl für den gemeinsamen Boden bekommen, auf dem wir stehen? Wie ist es möglich, das Wissen, das wir haben über die wachsende Distanz zwischen uns Menschen und unseren Mitlebewesen und die daraus resultierenden sich zuspitzenden menschengemachten Probleme in Handeln zu übersetzen?
Wir Menschen haben seit Jahrtausenden Dinge hergestellt aus den Materialien, die wir in dem Boden finden, auf dem wir stehen. Die Nutzungsarten haben sich im Laufe der Zeit stark differenziert, von einfachen Gefäßen zum Essen und Trinken über Baustoffe bis zu Komponenten für komplexe Technologien.
Die Herstellung von Gefäßen zum Essen und Trinken ist eine anthropologische Konstante, ebenso wie das Einnehmen gemeinsamer Mahlzeiten, beschrieben durch den Begriff Kommensalität, das uns womöglich erst zu dem gemacht hat, was wir heute sind – soziale Wesen mit einem hoch entwickelten Gehirn.
Im Projekt ging es um einfache Gegenstände, die die Bildung von Gemeinschaft stützen – Gefäße zum Essen und Trinken. Was bringt uns zusammen? Wie können Objekte Beziehungen zwischen Menschen stärken? Wie können möglichst langfristige Beziehungen zu Objekten aufgebaut werden? Wie können Objekte ein Gefühl für unsere Verbundenheit miteinander und unser Eingebundensein in die Natur vermitteln?
Dabei wollten wir auch die Rohstoffbasis für ihre Produktion überdenken. Wie können wir schonend mit ihr umgehen? Wie kann sie vielleicht auch post-extraktiv gestaltet werden? Wie können z. B. Produktionsabfälle Neumaterialien ersetzen?
Schließlich stellten wir Fragen nach der Produktion von Dingen: Wie können traditionelle handwerkliche Prozesse mit digitalen Werkzeugen erweitert werden, um lokale und von großen Strukturen unabhängige Herstellung zu ermöglichen?
Nachdem lange Zeit Keramikobjekte mit intensivem Einsatz des menschlichen Körpers hergestellt wurden, durchliefen die Techniken eine Mechanisierung und Automatisierung und schließlich macht die Digitalisierung wieder Maschinen für kleine Studios oder „Maker“ zugänglich. Wie können neue hybride Techniken oder Workflows entstehen, die den Mangel an handwerklichem Training nicht nur kompensieren, sondern zu neuen Qualitäten führen?
Ergebnis des Projekts sind Objekte für eine Mahlzeit aus Keramik, Glas und anderen Materialien, die Gemeinschaft stärken, aber auch die Gestaltung der Mahlzeit selbst als ganzheitliche Erfahrung, inklusive mit ihr verbundener Sinneswahrnehmungen, Rituale und Regeln.
EN
What connects us? How can we create community and get a sense of the common ground on which we stand? How is it possible to translate the knowledge we have about the growing distance between us humans and our fellow creatures and the resulting worsening man-made problems into action?
We humans have been making things for millennia from the materials we find in the soil on which we stand. The uses have varied greatly over time, from simple vessels for eating and drinking to building materials and components for complex technologies. The production of vessels for eating and drinking is an anthropological constant, as is the taking of meals together, described by the term commensality, which may have made us what we are today - social beings with a highly developed brain.
The project was about simple objects that support the formation of community - vessels for eating and drinking. What brings us together? How can objects strengthen relationships between people? How can relationships with objects be built for as long as possible? How can objects convey a sense of our connectedness with each other and our interconnectedness with nature? We also wanted to rethink the raw material basis for their production. How can we treat it with care? How can it perhaps be made post-extractive? How can, for example, production waste replace new materials?
Finally, we asked questions about the production of things: How can traditional craft processes be extended with digital tools to enable local production that is independent of large structures?
After a long time of making ceramic objects with intensive use of the human body, techniques went through mechanisation and automation and finally digitalisation makes machines accessible again for small studios or "makers". How can new hybrid techniques or workflows emerge that not only compensate for the lack of craft training, but lead to new qualities?
The result of the project are objects for a meal made of ceramics, glass and other materials that strengthen community, but also the design of the meal itself as a holistic experience, including sensory perceptions, rituals and rules associated with it.
Projektbetreuung/project supervision
Prof. Barbara Schmidt
Projektunterstützung/project support
Verena Kühn
Ole Jeschonnek
Maestro Peter Kuchinke
Olaf Thiele
Andreas Kallfelz
Gäste/guests
Claire Warnier/Unfold
Steinbeisser
Ella Einhell
Yanshan Ou
Jannis Kempkens
Cindy Valdez
Omer Dayan Alseh
Dank an die Werkstätten der weißensee kunsthochschule berlin, besonders die/Thanks to the workshops of the weißensee school of art and design berlin, in particular the: Keramikwerkstatt/Ceramics Workshop (Sabine Selmke und Carolin Wachter) und die Rapid-Prototyping-Werkstatt/Rapid Prototyping Workshop (Björn Bernt und Jörg Hugo)!
Projektmitglieder/project members:
Charlotte von Ravenstein
Edwin Huhn
Kati Brunk
Victoria Fechtner
Nofar Zeidenshnir
Michelle Müller
Amy Graves
Lucia Schmitz
Luisa Friedenstab
Pascal During
Alena Bachmann
Paula Rocke
Lydia Marleen Ciesielski
Mareen Baumeister
Leo Schrewe