Wintersemester 2020/2021, BA/MA Produkt-Design
formative forces
Glas, germanisch glasa, das „Glänzende, Schimmernde“ – ein durchsichtiges Material mit reflektierender Oberfläche, das bei ca. 1200 °C heiß per Hand mit Werkzeugen geformt werden kann. Mit Glas gestalten heißt mit Licht gestalten. Glas formen zu lernen bedeutet jahrelanges Training. Glas entwerfen wiederum die Perspektive mit dem Glasmacher/der Glasmacherin zu teilen, Materialverhalten zu erforschen, ein Verständnis für den Herstellungsprozess zu entwickeln und Formen und Werkzeuge zu gestalten, die in ihm eingesetzt werden können und ihn womöglich verändern.
Die Faktoren, die im Formungsprozess wirken und Spuren hinterlassen, sind der Atem, die Hand, die Werkzeuge, die Hitze und schließlich das Material selbst mit seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften und den Mustern seines Verhaltens. Wie kann aus dieser Konstellation etwas Neues entstehen? Auf welche Art findet das Glas seine Form, wie wirkt sich der Entstehungsprozess auf das Resultat aus? Welche ästhetischen und funktionalen Qualitäten von Artefakten gehen speziell aus der manuellen Glasproduktion hervor?
Ergebnis des Projekts konnten Material- und Prozessexperimente, spekulative Vorschläge oder auch Produktentwürfe sein. Wichtig war, dass Zukunftspotentiale für die handwerkliche Glasherstellung erschlossen werden.
Glass, Germanic glasa, the "shiny, shimmering" – a transparent material with a reflective surface that can be shaped by hand with tools at a temperature of approx. 1200 °C. Designing with glass means designing with light. Learning to form glass means years of training. Designing glass in turn means sharing the perspective with the glassmaker, researching material behaviour, developing an understanding of the manufacturing process and designing moulds and tools that can be used in it and possibly change it.
The factors that act and leave traces in the forming process are the breath, the hand, the tools, the heat and finally the material itself with its chemical and physical properties and the patterns of its behaviour. How can something new arise from this constellation? In what way does the glass find its form, how does the forming process affect the result? What aesthetic and functional qualities of artefacts are created specifically from manual glass production?
The project could result in material and process experiments, speculative proposals or product designs. It was important that future potentials for artisanal glass production were developed.
Projektsupport:
Peter Kuchinke
Charlotte Dachroth
Ole Jeschonnek
Projektmitglieder:
Andrea Bensi
Fabian-Louis Jahnke
Merle Lehmann-Korn
Yanshan Ou
Marc Roman Page
Kim Chi Pham Vu
Magdalene Stehr
Viviane Tamm
Shao Hsuan Yu (Geoffrey)