Wintersemester 2018/2019,

Verlinkt

Verlinkt

Verbindungen und Verlinkungen sind nicht nur in der für das Auge sichtbaren Natur zu finden, sondern sorgen auch auf mikroskopischer Ebene bei den jeweiligen Organismen und Strukturen für Stabilität und Funktionalität. So ist zum Beispiel Perlmutt in Schichten aus festen Calciumcarbonatplättchen aufgebaut, die durch eine organische Substanz aus Chitin und Proteinen zusammengehalten werden. Dieses Zusammenspiel von harten und flexiblen Bestandteilen resultiert in einem Verbundmaterial, das sehr widerstandsfähig ist und gleichzeitig durch vielfache Lichtbrechung schillernd irisierende Effekte hervorbringt.

 

Von der Struktur des Perlmutts inspiriert, habe ich eine Serie von kleinen Modellen aus Papier und Garn erstellt, in denen diese Verbindungen analysiert und abstrahiert werden. Das Garn spiegelt die organische Substanz des Perlmutts wider und das Papier die harten Aragonitplättchen. Dabei zeigte sich, dass beim Einsatz von Papierstreifen statt Garn als Abstandshalter zwischen den Papierflächen mehr Spannung aufgebaut und somit die Bewegung der Modelle besser gesteuert werden kann. Aus diesen anfänglichen Versuchen gingen mehrere Konstruktionen hervor, die aufgrund der überkreuzten Anordnung der Abstandshalter eine manuell gesteuerte Klappbewegung ausführen konnten. Eine Serie kleiner Raumtrenner-Prototypen aus transparentem Acryl und Papier bildete die Basis für die nachfolgenden Weiterentwicklungen.

 

Für die größeren Prototypen wurden Lamellen aus 6 Millimeter dickem Plexiglas mit flexiblen, gewebten Elementen aus Polyurethan, Polyester und Monofilament kombiniert, die gemeinsam eine in sich bewegliche und dennoch standfeste Struktur bilden. Die technische Integration von hartem und weichem Material und die überkreuzte Anordnung der gewebten Streifen erlaubt es diese Konstruktion in Sekunden von einer flächigen in eine räumliche Struktur zu verwandeln. Abhängig von der Position der Elemente zueinander kann je nach Situation und Bedürfnis der gewünschte Grad an Privatsphäre und räumlicher Abtrennung bestimmt werden.

 

Das Grundsystem besitzt dank der Verwendung der eingewebten Scharniere einen vom Nutzer selbst konfigurierbaren Aufbau. So kann der Raumtrenner durch Auswahl der eingesetzten

Elemente bereits vorab an den gewünschten Anwendungsbereich angepasst werden. Auch darüber hinaus bezieht das System den Nutzer aktiv ein, da es durch die einfache Veränderung seiner Position und der Stellung seiner Elemente auf spielerische Weise immer wieder neue und überraschende kinetische und optische Effekte in Erscheinung treten lässt. Inspiriert durch dieses System entsteht eine Raumtrennern aus einer harten Unterkonstruktion mit Gewebten Scharnieren

Participants Elisabetta Goltermann
Project categorySemester Project
Verlinkt_1
Verlinkt_1

Alle Rechte vorbehalten Elisabetta Goltermann
Verlinkt_2
Verlinkt_2

Alle Rechte vorbehalten elisabetta Goltermann
Verlinkt_3
Verlinkt_3

Alle Rechte vorbehalten Elisabetta Goltermann