Wintersemester 2018/2019,

Serpulidae

Wie lässt sich die fossile Ebene in ein Design integrieren?

 

Bei Fossilien handelt es sich um ausgegrabene Überreste und Spuren von Pflanzen und Lebewesen aus einer prähistorischen Epoche, die über verschiedene physikalische, chemische und biologische Prozesse in einen versteinerten Zustand übergegangen sind. Sie zeigen eine Realität unserer Erde, die wir unmittelbar am Objekt sehen können, während sie gleichzeitig eine unvorstellbare Zeit zurückliegt.Es wirkt, als könnte man wie über ein Medium mit dieser Urzeit direkt in Berührung treten. Eine Wechselwirkung zwischen Betrachter und Fossil entsteht, die die eigene Zeit und Wirklichkeit in einen anderen Zusammenhang stellt.

 

Das Projekt ,Serpulidae’ zielt darauf ab, die fossile Metapher zu materialisieren und mit Fragen des Designs zu verbinden.

 

Die Zeit ist sowohl für die Entstehung von Fossilien als auch im Design ein wichtiger Faktor, wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen. Der Fokus der Arbeit liegt darauf einen vergangenen Zeitraum und Entstehungsprozess in einem Objekt sichtbar werden zu lassen. Um eine Form des materiellen, fossilen Charakters zu erreichen, wurde eine Herstellungsmethode verwendet, die sich an die Produktion von Kalkröhren durch den Kalkröhrenwurm anlehnt. Der Kalkröhrenwurm bildet eine ihn umgebende Schutzhülle, bestehend aus eigens produziertem Kalksandstein. Auf diese Weise entsteht bereits zur Lebzeit des Wurmes schon ein versteinertes Abbild. Die Versteinerung wird so in einem in der Gegenwart nachvollziehbaren Zeitraum komprimiert – Versteinerungsprozess im Schnelldurchlauf.

 

Wird ein natürliches Textil in Porzellan eingetaucht und anschließend gebrannt, brennt das Textil vollkommen aus. Zurück bleibt ein Porzellangebilde, das noch deutlich an das vorherige Textil erinnert. Diese Technik nutzt die gezielte Entstehung von Rückständen, in denen sich die Eigenschaften der beiden Materialien Textil und Porzellan verbinden. Das entstandene Porzellanmodul hat eine flexibel wirkende Form und ist dennoch sehr fest, durch die dünne Außenwand ist es gleichzeitig relativ leicht und lichtdurchlässig. Die einzelnen Module können zu einem System verbunden werden.

Participants Carlotta Scholz
Project categorySemester Project
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Alle Rechte vorbehalten Carlotta Scholz
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Alle Rechte vorbehalten Carlotta Scholz
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Alle Rechte vorbehalten Carlotta Scholz
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Alle Rechte vorbehalten Carlotta Scholz
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Alle Rechte vorbehalten Carlotta Scholz
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Alle Rechte vorbehalten Carlotta Scholz