Sommersemester 2016, BA/MA Visuelle Kommunikation
Zustände des Halben
In der Bewegung erschließen wir uns den Raum. Alles Wahrgenommene wird auf eine Art und Weise in unsere innere Karte eines Ortes eingebunden. Im Laufe der Zeit werden einige Bilder blasser, andere stärker. Zu den bildlichen Eindrücken treten Erinnerungen, Gedanken, Handlungen, die ebenso ihrem Platz im Gesamtbild finden. Die Vorstellung eines Raumes befindet sich dadurch in ständigem Wandel, das Erfassen ist zu jedem Zeitpunkt ein unabgeschlossener Prozess.
In dieser dreiteiligen Arbeit habe ich mich mit den Problemen der Wahrnehmung und des räumlichen Erfassens beschäftigt. Dabei werden Felder der Zeitlichkeit, der Bewegung, der Orientierung und Entdeckung, der Erinnerung, Einordnung, Assoziation und des Zeichnens und der Sprache als Übersetzung untersucht.
Das schnelle, unmittelbare Sehen und Aufnehmen in der Bewegung, im Gehen, ist dabei genau so Gegenstand des Projekts, wie das analytische, tastende Sehen im Stehen. Beide Blickarten unterliegen ihrer eigenen Zeitlichkeit und lassen verschiedene Erkenntnisse aus dem Raum hervortreten.
Es ist das Experiment, eine Übersetzung für dieses diffuse und bewegliche Bild eines Raumes im Kopf zu finden und wiederum zu veräußern, in all seinen Widersprüchen.