Sommersemester 2011, Projektarchiv Mode
SAVE THE DATE // seefashion11
Unter dem Titel "seefashion11" zeigt die Kunsthochschule ausgewählte Semester-Projekte, Diplom- und Meisterschülerarbeiten.
Bereits zum fünften Mal stellen Studierende aus dem Fachgebiet Mode-Design der Kunsthochschule Berlin Weißensee während der Fashion Week in Berlin ihr gestalterisches Potenzial in einer Show unter Beweis. Die Abschluß-Kollektionen der Abteilung erhalten seit einigen Jahren verstärkt nationale und internationale Aufmerksamkeit. Bei den jüngsten Nachwuchswettbewerben sind oft Studiengang-Absolventen aus Weißensee vertreten.
Modenschau
08.07.2011 // 16:30 + 19:00 Uhr
Location: Haus der Kulturen der Welt // John-Foster-Dulles-Allee 10 // 10557 Berlin
>> www.hkw.de
Karten 15.00€ // ermäßigt 10.00€
Kartenvorverkauf über das HKW
mit freundlicher Unterstützung des Hauses der Kulturen der Welt
KUNSTHOCHSCHULE BERLIN WEISSENSEE
Ziel des Modedesignstudiums an der Kunsthochschule Berlin Weißensee ist die Ausbildung kreativer und vielseitig interessierter Gestalterpersönlichkeiten. Die Ausbildung verbindet ein Höchstmaß gestalterischer Freiheit mit der umfassenden Vermittlung spezifischer Grundlagen, Kenntnisse und Techniken der Bekleidungsgestaltung und des Modedesigns.
Mit zahlreichen theoretischen kunst- und kulturwissenschaftlichen Seminaren und fachspezifischen Workshops werden Studierende auf unterschiedlichste Arbeitsbereiche in der Mode vorbereitet. Mit Blick auf Internationalität und die spannende Dynamik der Mode bildet die Entwicklung einer gestalterischen Identität einen Schwerpunkt des künstlerisch orientierten Studiums.
Die 1946 gegründete Kunsthochschule Berlin Weißensee vereint Disziplinen der freien Kunst und des Designs auf einem Campus. In geistiger Verwandtschaft zum Bauhaus verbindet die Kunsthochschule die gestalterische Ausbildung mit einem hohen konzeptuell-analytischen Anspruch.
Ein interdisziplinäres, künstlerisches Grundlagenstudium, das alle Studierenden zu Beginn des Studiums gemeinsam durchlaufen, prägt Offenheit und Verständnis für die verschiedenen Kunst- und Gestaltungsrichtungen. Der internationale Austausch mit anderen Hochschulen und ein offenes Werkstattkonzept ergänzen das komplexe Projektstudium und die Interaktion der Disziplinen.
Berlin hat sich mittlerweile als Modestadt etabliert, auch weil gerade junge Designer sich hier gerne niederlassen. Nicht wenige von ihnen sind Absolventen der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Studierende des Fachgebiets haben in den letzten Jahren mit großem Erfolg an internationalen Wettbewerben teilgenommen.
2011
ALEXANDRA KIESEL Finalistin „Designer for Tomorrow by Peek & Cloppenburg“
EVA LYNN HABERL Erster Preis „Baltic Fashion Award“ für die beste Damen-Kollektion
ISABEL VOLLRATH Erster Preis „Baltic Fashion Award“ für das beste innovative & visionäre Konzept
RIKE FISCHER Finalistin „Baltic Fashion Award“
SASA KOVACEVIC Erster Preis „Baltic Fashion Award“ für die beste Herrenkollektion
2010
CORA ISABEL DAVID Finalistin „Designer for Tomorrow by Peek & Cloppenburg“, Finalistin “WGSN - Global Fashion Award”
MARGIOTTA & PLASKOVA | CHANTAL MARGIOTTA UND KLARA PLASKOVA Finalisten „Start your Fashion Business“
MICHAEL SONTAG Erster Preis „Start your Fashion Business“ | Finalist Baltic Fashion Award
PARSIVAL CSERER Erster Preis „Designer for Tomorrow by Peek & Cloppenburg“
SCHMIDTTAKAHASHI | EUGENIE SCHMIDT UND MARIKO TAKAHASHI Finalisten „Start your Fashion Business“
PERRET SCHAAD | JOHANNA PERRET UND TUTIA THU TRANG SCHAAD Zweiter Preis „Start your Fashion Business“
SASA KOVACEVIC Finalist „Start your Fashion Business“
PROJEKTE GRUNDSTUDIUM
URBAN PRIMITIVES // Prof. Heike Selmer
Hier und Jetzt meets Voodoo, Schamanen, Symbolik, magische Rituale und das Übersinnliche.
Naturvölker beeindrucken mit einer Vielzahl von magischen Objekten, Symbolen, mit religiösem Körperschmuck und mit Zauber behafteten Bekleidungsstücken. Doch auch Details unserer westlichen Kleidung lassen sich nicht immer rein ästhetisch oder funktional erklären. Das Projekt Urban Primitives schickte das zweite Studienjahr im HW 2010/11 auf eine Recherche um die Welt: Betrachtet wurden kultische Kleidung und symbolischer Körperschmuck unterschiedlicher Kulturen. Geisterkulte, Weltreligionen und Esoterik wurden mit dem Schönheitsverständnis und den ästhetischen Normen verschiedener Völker in Verbindung gebracht. Ziel war, Kleidung zu entwerfen, die mehr kann: Kleidung, die Menschen schön macht, die sich verändert, die heilt oder glücklich macht. Kleidung, der ein Zauber inne wohnt. Basierend auf einer ausführlichen Recherche wurde eine Serie eigener Kleidungsentwürfe entwickelt. Ergebnis des Projekts war die Umsetzung eines Outfits. Die einzige Vorgabe des Projekts war die gleiche Farbe aller Outfits: Schwarz. Fachlich trainierte das sehr frei ausgelegte Designprojekt neben einer Arbeitsroutine verschiedene Arbeits- und Präsentationstechniken und Techniken textiler Oberflächengestaltung.
AURUM // Prof. Doreen Schulz und Prof. Clara Leskovar | c.neeon
„Gold“ lautete die Thematik, mit der sich das zweite Studienjahr ein Semester lang beschäftigte.
Bewusst wurde eine abstrakte Begrifflichkeit gewählt, um den Studierenden eine größtmögliche Bandbreite für die künstlerische Auseinandersetzung zu liefern. Die Arbeiten umfassen daher auch ein weites Spektrum. Einige Teilnehmer nutzten die klassische Teilung des „Goldenen Schnittes“ für ihre Formfindung. Andere versuchten das einfachste Verfahren der Goldgewinnung, das sogenannte Goldwaschen als Ausgangspunkt für ihre Kollektionsentwicklung zu adaptieren. Der „Goldrausch“ im Wilden Westen oder die rituelle Verwendung von Gold in vielen Kulturen diente als weitere Inspirationsquelle, um sich kreativ mit dem Edelmetall auseinanderzusetzen.
PROJEKTE HAUPTSTUDIUM
ABFORMUNG – DRAPIERUNG // Prof. Patrick Rietz
Semesterprojekt zur freien Formfindung
NACH DEM FEST // Prof. Doreen Schulz und Prof. Clara Leskovar | c.neeon
Das Gedicht von Hermann Hesse „Nach dem Fest“ diente den Studierenden des vierten Studienjahres als Inspirationsquelle. Sie übersetzten die Thematik in vielfältiger Art und Weise. Einige Kollektionen orientierten sich an traditionellen Feierlichkeiten wie dem Ernte-Dank-Fest, dem Zuckerfest in Russland, Trauerfeiern in Südamerika oder den typischen Pariser Festen der 20er Jahre. Aber auch Erinnerungen an persönliche Feiern wurden als Ausgangspunkt verwendet.
ZEICHEN DER ZEIT // Prof. Patrick Rietz
Diese Kollektion entstand aus dem Bedürfnis, sich mit dem Thema Zeit auseinanderzusetzen. Einerseits mit der Zeit und Sorgfalt, die in die Fertigung eines Kleidungsstücks einfließen, vor allem bei den verwendeten Techniken wie Stricken, Siebdruck oder Färben mit Pflanzen. Im besten Falle bedeuten diese, dass das entstandene Kleidungsstück für den Träger einen ganz besonderen Wert hat, der den rein materiellen weit übersteigt. Andererseits mit Zeit in der Form des Alterns, das oft als Verfall wahrgenommen wird. Gebrauchsspuren zeichnen Kleidungsstücke und machen sie so zu Unikaten, erinnern den Träger an Vergangenes. Nicht deutlich zu lesen, kodieren diese Spuren die Geschichte des Objekts.
HELDEN // Prof. Doreen Schulz und Prof. Clara Leskovar | c.neeon
Die Begrifflichkeit des Helden wirft viele Fragen auf: Was gilt in unserem Land als vorbildliches und heldenhaftes Handeln? Welche Werte und Taten gelten in Geschichte und Gegenwart als heldenhaft? Worauf lässt sich die Faszination für manche Menschen zurückführen? Sind es Dinge, die uns eher mit ihnen verbinden oder von ihnen unterscheiden? Sind es ihre Taten selbst, die begeistern oder die Art und Weise, wie sie diese Taten begingen? Fasziniert uns Beispiels Weise der Kniefall des Rockstars auf der Bühne, sein Gitarrenspiel oder die geschlossenen Augen, die sich in einer Melodie verlieren? Oder begeistert die entrückte Haltung gegenüber dem Publikum, die erhöhte Bühne auf der sich der Held bewegt? Warum fiebern wir mit Roman-Helden, auch wenn sie selbstzerstörerische Züge zeigen? Begeistert uns dabei eher die Seite des Helden oder des Antihelden? Oder sogar der alltägliche Held im kleinen Kreis der Familie, bei Freunden?
Jede Zeit hat ihre Vorbilder. Die Arbeiten der Studierenden belegen das eindrücklich. Sie setzen sich mit der Geschichte und Gegenwart der Heldenverehrung auseinander. Die Arbeiten suchen nach Antworten auf die Frage nach der Funktion von Helden, wer sie macht und warum sie offenbar gerade in unserer Gesellschaft gebraucht werden.
DIPLOME
YASAR SPRÖNDLI + LAURA KRATHAUSEN // still lifes. and moving stills
Die Diplomkollektion „still lifes. and moving stills“ beschäftigt sich mit Prozessen des Sehens. Facetten der Wahrnehmung, wie Bewegung und Illusion, inspirierten die Designerinnen Laura Krauthausen und Yasar Spörndli zu einer vielschichtigen Flächengestaltung. Ausgehend von arrangierten Stillleben und kontrastierenden geometrischen Formen entwickelten sie eine eigenwillige Komposition von intensiver Farbigkeit, Figur und Raum. Die Kollektion lebt vom Wechsel von Statischem und Bewegtem, der durch starke Materialkontraste innerhalb der Kleidungsstücke erzeugt und durch deren Formgestaltung unterstützt wird.
AMELIE KOLWEYH // U7
Amelie: „Ich habe mich an den Kachelmuster der U-Bahnlinie U7 orientiert und in Abwandlung davon Flächen entwickelt, die zu Modellen wurden. Die entwickelten Flächen aus starren Partien und beweglichen Bereichen wechseln sich ab und bilden so eigene Formen und Faltungen. Die Winkel der Kachelmuster bestimmen auf diese Weise die Kleiderformen.“
NADINE WELCHES // Sie spricht mit den Bäumen
Die Diplom-Kollektion „Sie spricht mit den Bäumen” findet ihre Inspiration in der Liebe und Verbundenheit zur Natur, zum lebendigen Wald und zu nachwachsenden Werkstoffen. Vor dem Hintergrund schwindender Ressourcen wird Holz zu einem wertvollen Material, dessen Strukturen, Formen und Farben sich in den Kleidungsstücken widerspiegeln. Dabei wurden auch andere Materialien von Bäumen, wie Kork oder Latex verwendet. Der Schwerpunkt dieser Kollektion liegt in der Einbindung des Materials mittels moderner Technologie, ohne den ursprünglichen Charakter zu zerstören.
CATHY WAI-YIN CHEUNG // Telltale
Cathy Wai-yin Cheung: „Wenn Du tun könntest, was Du willst, was würdest Du beschädigen wollen?”
In ihrer engen Verbindung zu den Lebensumständen der Menschen ist Mode ein wichtiges Medium zur Abbildung und Reflexion menschlicher Gedanken und Gefühle in ihrer Zeit. Ziel dieses Projektes war es, mehr über das destruktive Wesen des menschlichen Charakters zu erfahren, und somit auch Einblick in verborgene Ängste, geheime Wünsche, dunkle Sehnsüchte und versteckte Hoffnungen zu erhalten; selbst in jene, die eher unwichtig, nicht umsetzbar oder gesellschaftlich inakzeptabel erscheinen.
Es sollte die These belegt werden, dass Zerstörung eine wichtige Voraussetzung für Neuerung ist. Dieses Gesetz findet sich in der Mode wieder. Der Modewechsel ist ein Sinneswandel und als solcher stark mit Unzulänglichkeit verbunden.
NINA SOPHIE GEKELER // Im Glück
Eine Kollektion für Frauen und Männer inspiriert durch Lieblingskleidungsstücke. Kombinierbare Einzelstücke, Basics und Unikate zum Wohlfühlen, zum Auffallen oder Anpassen. Konfettiprints symbolisieren das Einfangen von glücklichen Momenten.
LUISA HIRSCH // Showcasing the female Body - Burlesque
Körperbetonte Silhouetten von der Burlesque der 40er Jahre inspiriert, treffen auf die morbide Schönheit der Jahrhundertwende, übersetzt in eine glamouröse, aber moderne und feminine Frauenkollektion.
MEISTERSCHÜLERINNEN
ISABEL VOLLRATH // Lost and Found St. Petersburg
Der Kulturschock beim Besuch von St. Petersburg ist die Inspirationsquelle der Kollektion und wird umgesetzt in voluminöse, skulpturale Stilelemente, einen facettenreichen Materialmix und Akzente in Neonorange.
“Isabel Vollraths Kollektion ist eine poetische Erzählung in vielen unterschiedlichen Geschichten. Ob der Bolero aus Tanzschuhen, ob der Mantel aus Kaffeesäcken, ein Mantel mit Papphandschuhen als Brosche daran, ob der Overall aus Postsäcken – jedes Teil spielt sich ins Herz der Betrachter ein. Das funktioniert gleichermaßen mit Fundstücken wie auch in eigens entwickelten Stoffen. Auf die Konfrontation verschiedener Materialien findet sie eine überzeugende, kreative und feminine Antwort. Sie nimmt uns auf die Reise mit.”
(Wolfgang Ley, Preisverleihung des Baltic Fashion Award in der Kategorie “Best innovative and visionary concept”)
HOAI HUONG VO NGOC // Attirer
“Attirer” ist die Debut Collection der 2011 gegründeten Berliner Label Concis.
Die Marke vereint Verspieltheit und Minimalismus, die sich durch fließende Drapierungen in Kombination mit einer schlichten und sehr femininen Schnittführung ausdrücken.
Project categorySemester Project