Wintersemester 2015/2016,
SIchtbar&Unsichtbar
Sichtbar & Unsichtbar
Es war verschwunden.
Jetzt ist es wieder da,
Ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind.
Es war da, jetzt ist es verschwunden.
Aber es hat Spuren hinterlassen.
Salz ist eine chemische Verbindung aus positiv und negativ geladenen Ionen, die ein Gitter bilden. In Wasser gelöstes Salz kann durch Verdunstung wachsen und sich anreichern. Dann bildet es seine Kristallstruktur aus, die aber nur bestehen bleibt, solange es nicht mit Flüssigkeit in Berührung kommt.
Dieses Projekt nutzt das Phänomen der Verdunstung von Sole und bildet ästhetisch verschiedene Ebenen. Die Salzkristalle ziehen sich bei der Verdunstung zusammen, d.h. größere Partikel ziehen kleinere Partikel an sich und wachsen selbst dadurch weiter. Es hängt von vielen verschiedenen Faktoren der Umgebung ab und geschieht nach bestimmten Regeln.
Kristallisierte Salzpartikel haben Würfelform. Ihre Mohshärte liegt ungefähr bei 2, ähnlich der von Gips. Der Farbton ist normalerweise durchsichtiges Weiß, aber je nach Gehalt der Mineralien kann er variieren: z.B. Himalaya-Salz, Totes-Meer-Salz.
Flüssigkeit löst die feste Struktur von Salz auf. Kombiniert man diesen Prozess mit Stoff und Farbe, kann man ihn dauerhaft sichtbar machen. Das Salz selbst verschwindet, aber seine Spuren bleiben im Stoff erhalten.
Das Salz saugt die Farbe auf und mildert oder verstärkt die Farbe. Seine Wirkung hängt von der Menge und der Größe der Salzkristalle ab. Durch dieses Phänomen lassen sich verschiedene Muster erzeugen. Die Balance zwischen Salz und Farbe bestimmt die Stimmung von Stoff und Farbverlauf.
Salz wird im Alltag entweder gar nicht wahrgenommen oder findet zumindest keine Beachtung. Seine Präsenz ist jedoch allgegenwärtig. In diesem Projekt wird das Salz direkt und indirekt in den Wahrnehmungsbereich geholt. Dabei werden die katalysatorischen oder prozesshaften Eigenschaften des Salzes für den Gestaltungsprozess genutzt. Die Reaktionen des Salzes bestimmen die Gestaltung mit.
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