Wintersemester 2015/2016, Veranstaltungen
VORHABEN / WHEN EDUCATION TURNS TO ART #3 / PAPAGAIO
WHEN EDUCATION TURNS TO ART #3 / PAPAGAIO
VORHABEN
Für Studierende, die Methoden der Vermittlung in der Praxis kennen lernen möchten.
Studierende der weißensee kunsthochschule berlin und Schüler_innen des 7. und 8. Jahrgangs der Heinz-Brandt Schule Pankow entwickeln mit der Künstlerin Julia Schramm und dem Kunstvermittlungskollektiv a7.außeneinsatz zu der Ausstellung PAPAGAIO von João Maria Gusmão + Pedro Paiva in den KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART neue Vermittlungsformate.
Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es experimentelle Workshops mit Jugendlichen für Jugendliche zu dem Konzept der Ausstellung PAPAGAIO, zu einzelnen Werken oder auch zu deren Kontext zu entwickeln.
Am 22.12. werden zirka 60 Jugendliche im Alter von 11-13 Jahren die Ausstellung besuchen und an diesen Workshops teilnehmen können. Eine Auswahl an Ergebnissen der Zusammenarbeiten soll ebenfalls an diesem Tag in der CHORA der KW präsentiert werden.
Aktionen, Installationen und Gespräche
Ort: KW LAB FOR ART EDUCATION, BASIS und CHORA
Auguststraße 69, 10117 Berlin
Vorbereitungsphase: 16.-21.12.2015
Präsentations- und Workshop-Phase: 22.12.2015
WHEN EDUCATION TURNS TO ART ist ein Projekt der Kooperationspartner_innen weißensee kunsthochschule berlin, der Jugendkunstschule Pankow, der Heinz-Brandt-Schule, der KW Institute for Contemporary Art, RAA Berlin und a7.außeneinsatz – im Rahmen von „Künste öffnen Welten“, einem Programm der BKJ in „Kultur macht stark“ des BMBF und wird durch das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen Berlin“ ermöglicht.
Siehe: www.kh-berlin.de/projekt-detail/Project/detail/when-education-turns-to-art-1809.html
Material zur Ausstellung (hier insbesondere die Vimeo-Filme): www.dropbox.com/sh/bs5052w40uftlj0/AAChaJ9VG4Ojxi1cp3MzUV6Ya
Zu PAPAGAIO von João Maria Gusmão + Pedro Paiva in den KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART
Die Ausstellung versammelt über zwanzig 16-mm-Kurzfilme und zwei Camerae obscurae der Künstler aus den vergangenen zehn Jahren. Die Arbeiten werden in einer ortsspezifischen Installation präsentiert und werden ergänzt durch den titelgebenden Film PAPAGAIO (DJAMBI).
Seit 2001 stellen Gusmão + Paiva immer wieder neue Versuchsanordnungen her, die sich zwischen der sichtbaren Welt und dem, was sich entzieht, bewegen und die Grenzen zwischen Konzepten des Menschlichen und Nichtmenschlichen hinterfragen. Indem die Künstler solche Paradoxien ins filmische Medium übersetzen, entfremden sie die Besucher_innen von ihrem alltäglichen Blick und erzeugen eine „Zeitmaschine“ auf Probe: Die Filme verlangsamen die Realität, bis sie die verschiedenen Qualitäten innerhalb des Sichtbaren enthüllen.
Die teils gefundenen, teils inszenierten Situationen werden unter strengen formalen Vorgaben gefilmt: Die Kamera hält einen festgelegten Abstand und Winkel zu ihrem Gegenstand ein und fokussiert jeweils genau ein Motiv, einen Bewegungsablauf oder eine Tätigkeit; alle Filme operieren rein visuell.
Der neue, 43-minütige Film PAPAGAIO (DJAMBI) wendet ein anderes Kompositionsprinzip an: Entstanden im vergangenen Jahr auf der zentralafrikanischen Insel São Tomé, dokumentiert er ein lokales Voodoo-Ritual, in dem verstorbene Ahnen angerufen werden. Die Kamera wird von den Künstlern an die Teilnehmer_innen weitergereicht, die, in Trance, von den Geistern der Toten besessen sind. Der Umgang mit Zeit verschiebt sich hierbei von endloser Wiederholung zu einem sich ins Unermessliche ausdehnenden Moment. Der Film inszeniert die Begegnung mit der Welt der Toten, um erfahrbar zu machen, was von den Lebenden nicht wahrgenommen werden kann.