Wintersemester 2014/2015, Kunsthalle , Veranstaltungen
EXTREM EXOTISCH – FIKTIV FREMD
WORKSHOP für STUDIERENDE
„EXTREM EXOTISCH – FIKTIV FREMD“
mit JOCHEN ROLLER
Januar 2015
Termine:
Fr. 16.01: 18.00 Uhr bis 22 Uhr
Sa. 17.01: 10.00 Uhr bis ca 16.00 Uhr
So. 18.01: 10.00 Uhr bis ca 17.30 Uhr
Die Teilnahme am Workshop ist begrenzt auf insgesamt 20 Personen
Anmeldung bitte bis zum 15.12.2014 an
--> jas@kh-berlin.de
Im Rahmen der in der Alten Nationalgalerie gezeigten Ausstellung
„Gottfried Lindauer. Die Māori Portraits“ (Laufzeit 20.11.2014 –
12.4.2015) laden wir Studierende der Fächer Mode-Design, Bühnen-,
Kostümbild und Choreographie zur Teilnahme an einem Workshop mit
dem Choreographen Jochen Roller ein.
Gottfried Lindauer, 1839 in Pilsen (heute Republik Tschechien)
geboren, ist einer der wenigen Maler des späten 19. Jahrhunderts, der
sich in seinem Werk beinahe ausschließlich der Darstellung einer
indigenen Bevölkerung, der Māori in Neuseeland widmete.
Seine Portraits sind ein postkoloniales Paradox:
Von den Māori selbst als legitime Repräsentationen ihrer Vorfahren
anerkannt, haben die Gemälde bis heute einen zentralen Platz in der
lebendig bewahrten Ahnen-Erinnerungs- und Gedenkkultur.
Von Beginn an auch von weißen Siedlern erworben und in Auftrag
gegeben, bedienten Lindauers Portraits jedoch auch den Geschmack
eines Publikums, der in den Abgebildeten und bis auf Feinste
ethnographisch beobachteten Māori letztlich doch nur die Vertreter
einer exotisch „fremden“, „wilden“ und dem Untergang geweihten
Kultur sahen.
Doch wie identifzieren wir heute das „nicht-europäische“ in den
Werken Lindauers? Wie nehmen wir es wahr und was sehen wir darin?
Jochen Roller:
„Ausgehend von Gottfried Lindauers Werken wollen wir uns auf die
Suche nach dem „exotisch Anderen“ im Repertoire unserer jeweiligen
Disziplinen und individuellen künstlerischen Praxen machen.
Im Zusammenspiel von Bewegung und Kleidung, Stof und Körper,
suchen wir nach dem Ungewohnten und versuchen herauszufnden,
durch welche Rezeptionsmuster wir etwas als "exotisch" wahrnehmen.
Dabei wollen wir gemeinsam die Frage stellen, ob es in unserer
globalisierten Welt überhaupt noch möglich ist, den Modus des
Exotischen jenseits konkreter ethnischer Zuschreibungen zu
performen.“
Der Workshop beginnt mit einer exklusiven Ausstellungsbesichtigung
nach Öfnungszeiten der Alten Nationalgalerie am Freitag, den 16.01
abends und endet mit einer öfentlichen Abschlusspräsentation bzw.
Performance am Sonntag, den 18.01., spätnachmittags.