Wintersemester 2008/09,

ZOOLOGICS

ZOOLOGICS

 

eine Ausstellung mit

Zoe Baraton, Cyril Capbarat, Anja Carr, Andrés Galeano, Noam Gorbat, Katja Eklöf-Wietske, Maxie Heiner, Kuowei Lin, Sara Patriksson, Anja Puntari, Eulàlia Rovira, Asya Samuilova, Alex Turgeon, Shiraw Wachsman

 

 

ZOO ist real und konkret. Zoo ist Konzept, soziale Konstruktion und Politikum.

Klassischerweise als Ort für Naturschutz, Bildung, Forschung und Erholung verstanden, versammelt Zoo Arbeitnehmer, Besucher, Bühnen, Diskurse und Tiere.

 

Die Gruppe der hier ausstellenden Künstlerinnen transformiert ZOO nach jeweils eigener Logik - thematisch, materiell, konzeptuell: Zoo wird zum Anlass und zum Feld der eigenen Erkundungen.

Während manche Künstlerinnen sich dem Thema über Kindheitserinnerungen nähern, hinterfragen andere den Zoo des Alltäglichen oder widmen sich amoklaufenden Tendenzen zur Ordnung, Kategorisierung, Aus- und Eingrenzung. In den Gehegen der Ausstellung finden sich sensible Reflexionen über die Konditionen des Betrachtens und Wahrnehmens genauso wie Eingriffe zu Fragen der Alterität: Melancholische Bären stehen raumgreifenden Karten gegenüber, Streichelzoos absurden Trophäen von vergessenen Dingen.

Dieser Parcours von widersprüchlichen Werken untersucht in heterogenen Medien wie Zeichnung, Video, Fotografie und Skulptur die verstärkte Natursehnsucht. Gleichzeitig hinterfragt die Ausstellung die Konjunktur des Künstlichen und Fabrizierten: Wo und was ist der Zoo?

Das Projekt wurde von den Studierenden gemeinsam mit Yuki Jungesblut, Lehrbeauftragte und Susanne Weirich, Professorin im Fachgebiet Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin- Weißensee entwickelt. ZOOLOGICS wird realisiert in den Ausstellungsräumen des Ballhaus Ost.

 

 

Ballhaus Ost, 3. Etage, Pappelallee 15, 10437 Berlin

Ausstellung: 20. - 25. Februar 2009

 

 

Die Fotosurheber: Jule Frommelt 2009

Copyright:

(c) Alle Rechte vorbehalten

Participants Cyril Capbarat, Noam Gorbat, Katja Eklöf-Wietzke, Maxie Heiner, Kuo-Wei Lin, Asya Samuilova, Shira Wachsmann
Supervision Susanne Weirich
Project categorySemester Project
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Katja Eklöf-Wietzke,*1976, rauma, finnland
Kunstgrafik – Kankaanpää Kunstschule, finnland

von welcher Welt erzähle ich meinem Kind, welche Bilder zeige ich ihm? sind es die schönen
Bilderbücher über eine heile Welt, über glückliche tiere auf Bauernhöfen, gesunde Wälder und
Meere voller leben? Was von dem ist noch real?
Will ich mein Kind schützen oder verschließe ich die Augen? Bauernhöfe sind industrialisiert, tiere
sind Produkte, wilde tiere haben fast keinen natürlichen lebensraum mehr. glückliche tiere gibt
es nur noch in Bilderbüchern oder als statisten der Erlebnisindustrie. Wir verschmutzen unsere
Welt. Wir glauben, daß das, was wir nicht sehen, nicht existiert. Aber wie können wir etwas
ändern, wenn wir der kommende generation eine heile Welt vorspielen? Wir müssen die Wahrheit
aufdecken und unseren Kindern davon erzählen.

of what kind of world do i tell my child, what kind of pictures do i show it? do i choose the pretty
picture books about an intact world, about happy animals on farms, healthy forests and oceans
filled with life? is there anything real in that?
do i want to protect my child or do i close my eyes? farms are industrialized, animals are products,
and there is hardly any refuge for wild animals. happy animals only exist in picture books or as
puppets for the entainment industry. We are polluting our world. We believe that what we do not
see does not exist. But how can we change anything if we lie to the next generation about an intact
world? We have to uncover the truth and tell our children about it.
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die mißverstandene giraffe

Asya zh. samuilova,*1986, Plovdiv, Bulgarien
assy.art@gmail.com
Warum ist die giraffe heute traurig?
die giraffe strebt danach, die Welt draußen zu erkennen und deshalb versucht sie, den Käfig zu
verlassen, in dem sie eingeschlossen ist. Wegen der Anstrengungen sieht ihr hals nicht mehr
gerade aus. nachdem sie ihren Wunsch, den Käfig zu verlassen, nicht verwirklichen kann, versucht
sie, die hindernisse zu umgehen. doch bleibt sie mißverstanden von der ganzen Welt!

Why is the giraffe sad today?
the giraffe strives to see the world outside and tries to leave his cage. due to the strain his neck is
crooked. After not being able to leave the cage, he tries to avoid the obstacles. But ... – he remains
misunderstood by the entire world.
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Wieso? Weshalb? Warum?

cyril capbarat, *1981, hamburg, deutschland
Kunstgeschiche – humboldt universität, Berlin, www.capbarat.de
in meinen Arbeiten setze ich mich mit formen des menschlichen verhaltens auseinander. Wieso?
Weshalb? Warum? widmet sich dem ungleichen verhältnis von Mensch und tier. so kann man sich
fragen: Wie kommt es eigentlich, dass der Mensch sich der natur so überlegen fühlt? selbst im
Buddhismus soll der Mensch zur höheren form des lebens zählen. Es heisst: »dummheit führt zu
einer Wiedergeburt als tier« oder gar als stein.
Würde dieses schema nun umgedreht, fände man den ständig nach fortschritt strebenden, sich
seiner natur widersetzenden Menschen als niederste form. die im »Einklang« mit ihrer umgebung
lebenden tiere bildeten eine zwischenstufe. die höchste form wäre der stein: die in sich ruhende
form, die nichts gibt und nichts nimmt, sondern schlicht und einfach ist.
da wir aber auf thesenstützende Beweise jedweder natur lange warten können, sollten wir getrost
wie bisher vorgehen.
»Aus neugierd heraus / wird gesetz geschrieben / aufgedrückt dem stück / denn unsers ist das Wort.«

in my work i deal with forms of human behaviour. for this exhibition i have decided to focus on the
imbalanced relations between humans and animals. sometimes you wonder: Why is it that humans
feel superior to nature? Even in Buddhism humans are counted among the highest life forms:
»stupidity leads to reincarnation as an animal« or even as a stone.
now, why don’t we turn this scheme upside down and view humans in their constant strive for
progress against their own nature among the lowest life forms? An intermediate stage would
then be animals living in unison with their surroundings. According to the motto »eat or be eaten«.
Ending with the highest form: the stone. the form resting in itself, giving nothing, taking nothing,
just BEing.
Well, but as supporting evidence for this theory seems to be in short supply, we should simply
continue as before
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noam gorbat, *1983, israel
Auf einmal sind aus den raben skulpturen geworden.
Als ob sie niemals fliegen konnten.
doch ihre Präsenz auf der fensterbank zeigt den hang zum leben.

i pass by the birds every time i ride to school. they seem to be guarding the building.
Watching from above.
i was wondering how it is to watch with them from above, but the building was under
construction. so i stayed outside and watched from afar.
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Please Be safe

sara Patriksson, *1984, Eksjö, schweden
royal danish Academy of fine Arts school of Architecture, Kopenhagen, dänemark
sara.patriksson@hotmail.com
durch einen zoo zu laufen, bedeutet durch ein Muster von Wegen und feldern zu gehen, geleitet
von zahllosen zeichen. diese Arbeit spielt mit unserer vorstellung von grenzen und Abgrenzung,
Wegen und zeichen. genügen einige einfache linien auf dem Boden, um etwas einzuschließen,
oder etwas anderes auszugrenzen?
die idee von Addition, Wandel und Überlappung meiner Kunst mit meinem alltäglichen leben
ist grundlegend für mich. in meiner Arbeit versuche ich gewöhnliche dinge zu beobachten, zu
beschreiben, mit ihnen zu spielen und sie zu verzerren. durch mein Architekturstudium liegt mir
eine architektonische denkweise nahe. nicht alle meine Arbeiten sind räumlich, doch die meisten
behandeln raum oder unsere Beziehung zu unserer umgebung auf die ein oder andere Weise.

Walking through a zoo means walking in a pattern of paths and fields while being guided by
countless signs. this work plays with our idea of borders and division, paths and signs. Are some
simple lines on the floor enough to enclose something or keep something else out?
the idea of addition, change or overlap between my artwork and my everyday life is crucial to
me. With my work i try to observe common things, describe them, play with them or twist them.
coming from an architecture-background i often relate to an architect’s way of thinking. not all
of my works have spatial characteristics but most of them deal with space or our relation to our
surroundings in one way or another.
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objektinventar

Eulàlia rovira,*1985, Barcelona, spanien
Belles Arts – universitat de Barcelona
eulalia85@hotmail.com
ich verändere gern die direkte umgebung mit alltäglichen objekten. interventionen können auf
plastische Übungen antworten oder Antworten zu selbstgestellten Aufgaben sein, behalten jedoch
immer die zwiespältigkeit zwischen einer formalen Anschauung und einer anderen, die sich mit
Konzepten wie nonsens, Erhebung der Prekarität, delokalisierung oder auch hausgemachten
hindernissen auseinandersetzt. immer bin ich auf der suche nach einem interaktiven spiel
innerhalb des täglichen lebens (Wirklichkeit) einerseits und einem vorsätzlichen interaktiven spiel
(fiktion) andererseits.

»objektinventar« ist das Ergebnis von Klassifizierung und Aufzählung aller
objekte des ortes, an dem ich lebe. Es bringt die idee einer bis zum Absurden, zur unordnung
ausgedehnten, zwanghaften ordnung. Entstanden ist dieser gedanke bei der Betrachtung der
erschaffenen ordnung eines zoos.
i like altering the direct environment using daily objects. My interventions could be answers to
plastic exercises or answers to tasks that i give myself. i aim to keep an ambiguity between a
formal view and another that deals with concepts like nonsense, the exaltation of precariousness,
delocation or homemade obstacles. i look for a game within the real everyday life on the one hand
and a premeditated fictitious game on the other.
»objektinventar« results from classifying and enumerating every object of the place i live in. it
develops the idea of a compulsive ordering that leads to the absurd and disorder. this idea came
about when looking at the »created order« of a zoo.
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vangin Poika (the son of a prisoner)

Anja Puntari,*1979, Marburg, deutschland/ turku, finnland
visual Arts & curatorial studies, nABA, Mailand, italien
www.anjapuntari.com, anja.puntari@gmail.com
das Bild war im original eine schwarzweiß-Photographie, vermutlich von einem professionellen
studio-Photographen gemacht. der Kopf und der Blick des Jungen wenden sich in einer klassischen
Portraitpose der Kamera zu. das foto stammt aus einer zeit vor dem farbreichtum der digitalen
Ära: Eine Erinnerung, die es nicht mehr gibt. früher einmal saß ein vater im gefängnis von Kakola
vor diesem Bild und dachte an seinen sohn, der weit weg von ihm in freiheit lebte.
in meiner Arbeit untersuche ich Menschen und die Beziehungen, die sie zu Bildern haben.
Mich interessiert, wie Klang und Bilder semantische Bedeutungen erlangen und wie diese sich
verändern, je nach dem Kontext des Kunstwerkes. indem ich mit gefundenem Bildmaterial arbeite,
summieren sich viele meiner Arbeiten zu einer anthropologischen sammlung, welche die codes der
orte enthält, von denen die Arbeiten stammen.

the picture was originally a black and white photograph that probably was taken by a professional
studio photographer. the head of the boy and his gaze are directed towards the camera, in a pose
of a classical portrait photo. the picture is from the period before the colourfulness of the digital
era, it is a memory that no longer exists. A father used to sit in front of this picture at the Kakola
prison. he was thinking about his small boy who is not there with him, somewhere outside,
somewhere out in freedom.
in my work i’m interested in people and pictures and in the relationship between them as well as
how sounds and images assume semantic significances. these change depending on the context in
which the art piece is located. By working with found footage a lot of my art pieces end up being
some kind of anthropological repertory that contains the codes of the specific places where the work
comes from.
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henriette hexapus

Anja carr, *1985, Bergen, norwegen
Bergen national Academy of the Arts
www.anjacarr.com, anjacarr@hotmail.com
Meine Arbeit ist inspiriert von Meereslebewesen aus alten Mythen, wie hydra und scylla in der
griechischen Mythologie. die weiblichen seeungeheuer werden als riesige oktopoden beschrieben
und stehen für die sexualität und das Böse. sie sind hochintelligent und haben – abgesehen
von einem schnabel – keine Knochen. das erlaubt kleinen oktopoden durch winzige spalten in
Aquarien zu flüchten. die skulptur heißt henriette hexapus. der name stammt von henry dem
hexapus, dem ersten entdeckten oktopus mit nur sechs tentakeln und bezieht sich auf König henry
viii, der sechs gattinnen hatte. »henriette« ist ein in norwegen beliebter frauenname. Meine Arbeit
kann als postfeministisch betrachtet werden, da sie mit stereotypen von frauenbildern spielt – auf
humorvolle Art und Weise. so handelt es sich hier nicht um ein riesiges ungeheuer, sondern eher
um eine Art Barbie-Puppe.

My work is inspired by sea creatures from old myths, like hydra and scilla from greek mythology.
the female sea-monsters are described as giant octopuses and represent sexuality and the evil.
they are highly intelligent, and except from their beak, they do not have any hard bones in their
body. this gives small octopuses the ability to escape through the thinnest cracks in aquariums. the
sculpture is called henriette hexapus. it is named after henry the hexapus, the first octopus found
with only six tentacles. his name comes from King henry viii who had six wives. henriette is a
common name for norwegian girls. My work can be seen as post-feminist because it plays with
stereotypes of women. humour is also important – that is why this is not a giant monster but
more something like a Barbie doll.
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»Montre ce que tu peux, sans guide, en ton ornière; et creuse un peu plus
loin ton sillon de misère.«
(Edgar Quinet)

zoe Baraton, *1987, Bourges, frankreich
Ecole nationale supérieure d’Art de Bourges
zoebaraton@yahoo.fr
ich arbeite mit und über Photographie. An diesem Medium fasziniert mich seine verknüpfung mit
der Erinnerung und wie es zu einer Projektionsfläche werden kann. ich halte Bilder von besonderen
Ereignissen oder orten fest, um später das, was ich davon behalten habe, durch eine andere zeit
und einen anderen ort zu ersetzen. Eines der hauptthemen meiner Arbeit ist der raum als solcher
und wie er unser leben beeinflußt und die geschichten, die sich in ihm ereignen. Am verhalten der
tiere im zoo, die jeden tag auf begrenztem raum verbringen, läßt sich das leicht beobachten. das
ist es, was ich mit diesem video untersuchen möchte.

i work with and on photography, it fascinates me how this medium is tied to memory, and how it
can become a projection space. usually i capture images of events or places that have something
special to me, later i replace that what i have kept from those events with a different time and
place. the other main strand in my work is space itself, in particular how it can influence life or
stories happening within it.
in the zoo this is particularly poignant: it becomes visible in the behaviour of those animals who
spend all their days in closed spaces. this is what i wanted to bring out in this video.
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Andrès galeano ,*1980, Mataró, spanien
Philosophie in Barcelona, spanien
andres7red@yahoo.es
diese Photoarbeit beschäftigt sich mit der darstellung von tieren in Wohnungen. Als
stadtmensch habe ich die tierwelt selten unmittelbar erlebt. ich bin zwischen Bildern
von tieren groß geworden. Meine Photographien dokumentieren die künstlichen tiere im haus
meiner Eltern.
in Wohnungen sind tiere zu gegenständen geworden, zu dingen, banaler dekoration, Kitsch. Es
sind billige Konsumprodukte, in Massen (re)produziert. so scheint die natur domestizierbar und
unter Kontrolle. der Mensch hat einen neuen lebensraum für sie geschaffen. das rationale tier
hat sich mit seiner rationalität von der natur entfernt, sie verfremdet, sich eine neue, künstliche
natur geschaffen. »zoohause« spürt dem verlust von etwas Essentiellem und ursprünglichen nach
und bestätigt das menschliche Bedürfnis, Pflanzen und tiere um sich herum zu haben – egal ob
künstlich oder echt.

this photography work deals with the representation of animals in houses. living in the city i
hardly got in touch with real animals. i grew up among pictures of animals. My photos document
the artificial animals in my parents’ house. in houses animals become objects, banal decoration,
or kitsch. they are cheap consumable products, mass (re)produced. this way it seems as though
nature could be domesticated and brought under control. humans have created a new refuge for
it. the rational animal detaches itself from nature by its rationality. it has alienated nature and
recreated her as something new and artificial. »zoohause« traces the loss of something essential
and original and assures the human need for plants and animals in their surroundings, no matter
if fake or real.
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Kuo-Wei lin, *1982, Keelung, taiwan
Ecole national des Beaux-Arts de lyon, frankreich
chelsea college of Art and design, london, England
www.kuo-wei.net
lin.kuowei@gmail.com
Mehrere fischskelette werden sorgfältig aneinandergereiht und bilden eine verlängerte Wirbelsäule.
diese zwiespältige hybridform aus Abfall könnte das Ergebnis eines wissenschaftlichen
Experiments sein, die im Museum ausgestellten Überbleibsel einer sehr selten tierart oder ein
Jagdpfeil, wie ihn unsere vorfahren benutzten.
Jenseits seines herkunftskontextes oszilliert es zwischen Mythos und Wirklichkeit (als ob eine
unsichtbare linie die dinge, die wir aus Erfahrung kennen, von jenen trennt, von denen wir aus
Büchern und Beschreibungen wissen. dieses verwirrende objekt verleitet uns dazu, die Art und
Weise, in der wir unsere direkte umwelt wahrnehmen, zu überdenken.

several pieces of fish skeletons are placed one behind the other and delicately assembled to form
an elongated spine. this hybrid and ambiguous shape made of trash, worthless materials could
be the result of a recent scientific experiment, the remains of a very rare specimen displayed in a
museum or a hunting arrow used by our ancestors. out of its original context, it oscillates between
myth and reality (as if an invisible line divides what we know by experience from what we learn
through books). this puzzling object indirectly pushes us to re-evaluate the way in which we
perceive our own environment.
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shira Wachsmann, *1984, tel Aviv, israel
zwei vögel aus Eisendraht vor dem hintergrund einer kargen teerlandschaft: sie befinden sich im
freiflug. Während sie sich in freiheit glauben, werden sie opfer der umweltzerstörung, die wir
Menschen selbst erzeugen.
in meinen Arbeiten verwende ich oft die Elemente, mit denen ich groß geworden bin. ich bin in der
natur aufgewachsen und fühle mich sehr stark mit ihr verbunden. von dort nehme ich das Material
und meine ideen sind teil meiner verbundenheit mit der natur.

two birds made of iron string are positioned on the background of a tar landscape: they are in a
flying position. upon landing they are caught in the trap of environmental destruction caused and
created by people. trying to take off they are trapped in the black tar, wrapped around by their
upcoming death.
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fetishes

Alex turgeon, *1988, vancouver, Kanada
Emily carr university of Art & design, vancouver, Kanada
turgeon.alex@gmail.com
in meiner Arbeit beschäftige ich mit der gegenüberstellung von Ästhetiken, insbesondere mit der
ikonenhaften Ästhetik, die für den Kult der subkultur steht. Egal ob diese Ästhetiken aus der
Popkultur stammen oder aus der subkulturellen verdauung von Popkultur, sie nehmen form an in
gestalt von zwei- und dreidimensionalen Kompositionen.
»fetishes« beschreibt einen rituellen raum, reduziert auf die grundlegenden rohformen, aus denen
fetische und totems bestehen. die gefundenen Elemente, die in diese serie eingebunden werden,
fungieren als symbole für spezifische »Kultursekten«. in dieser Komposition wird vergeistigung
durch künstliche und banale Mittel erzeugt und eröffnet den raum für eine kritische Betrachtung
der Produktion von spiritualität und ritual.

Within my work i am interested in the juxtaposition of aesthetics, in particular the
iconic aesthetics that represent a cult of subculture. Whether these aesthetics are
taken from popular culture or the digestion of popular culture through a subculture lens, they take
form in two and three dimensional compositions.
»fetishes« is describing a space of ritual, reduced to the basic crude forms that make up fetishes
and totems. the found elements incorporated into the series work as symbols for particular sects of
culture. through this composition, spiritualization is created through artificial and banal means, as
a way in critiquing the production of spirituality and ritual.
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Maxie heiner *1985, Berlin, deutschland
maxieheiner@gmx.de
die Arbeiten erforschen die ideen von Käfig, zugriff, Berühren und der Aufbereitung von
tieren, bzw. ihrer repräsentation für die menschliche Betrachtung, die optische und sinnliche
Konsumierung ihrer Existenz. Wir projizieren unsere ideen auf tiere und suchen auch nach
Ähnlichkeit in unbelebten gegenständen, um uns ihnen verbundener zu fühlen, indem wir etwas in
ihnen glauben wieder zu erkennen.
Mich interessieren die physischen Aspekte der dinge als der direkteste Weg sie zu erfahren.
sinnliche Wahrnehmung ist eine einfache Methode, sich der eigenen Existenz zu versichern. ich
bin neugierig auf den Kern der dinge. Anstatt zu suchen, glaube ich an das finden. ich sammle in
meinen taschen oder mit meiner Kamera und ich mag Kisten.

these works explore the ideas of cages, access, touching and how we prepare animals for
our (visual or sensual) consumption. We see human characteristics in animals but also animal
characteristics in inanimate objects. We bring them closer to us by projecting something upon them
that we can relate to.
i explore the physical characteristics of things, it is the most direct method of experiencing them.
sensual perception is a basic way of assuring oneself of one’s own existence. i am curious about
the essence of things. instead of searching, i believe in finding. i collect with my pockets or my
camera and i am fond of boxes.
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