Sommersemester 2020, Theorie und Geschichte

Fashion Politics/ Mode als Politik

Modetheorie / Modesoziologie, Digitales Seminar

Nicht nur die berühmten Statement T-Shirts (z.B. We should all be Feminist), die Verwandlung von internationalen Catwalks zu Räumen politischer Demonstrationen oder - noch aktueller - die Fundraising-Initiativen und Spendenaktionen der italienischen Modewelt zur Unterstützung von Krankenhäusern während der Corona-Pandemie zeigen, dass Mode „politisch“ sein kann. Als kollektives Phänomen und als individuell verkörperte Praxis, als Industrie sowie als Medienkonstellation entspringt Mode stets Politiken, die erhebliche ökonomische, ethische und soziale Auswirkungen haben.

Durch eine Lektüre-Auswahl zu unterschiedlichen politischen Aspekten der Mode und durch die aktive Betrachtung von Situationen, in denen durch Mode, Kleidung und Körper politische Aussagen formuliert oder Positionen zu bestimmten Themen eingenommen werden, möchte das Seminar eine kritische Reflexion über die Art und Weise anregen, wie Mode das personelle und kollektive Leben der Menschen beeinflusst, wie sie (Macht-)Beziehungen definiert und wie sie dazu beiträgt, soziale Räume zu prägen.

Diskutiert werden im Seminar Kleidungszeichen und kleidungsbezogene Praktiken, die in bestimmten Kontexten zu Symbolen des politischen Protests geworden sind. In den Blick genommen werden diesbezüglich auch die Grenzverschiebungen zwischen politischem Aktivismus, künstlerischem Aktionismus und Mode. Die sozialen und ethischen Auswirkungen von Produktionsweisen und Politiken des Modedesigns sowie die Fähigkeit des Modesystems, visuelle Ordnungen, Körper- und Bildwelten sowohl zu produzieren als auch zu dekonstruieren, werden ebenfalls in die Debatte einbezogen.

 

Professorin Dr. Antonella Giannone

Project subjects Theorie und Geschichte
Tessy- Silent Academy Matera 2019
Tessy- Silent Academy Matera 2019
Aus einer Modenschau von Migrantinnen, die mit Glanzfolien arbeiteten
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